Unterwegs mit dem Teleobjektiv

Unterwegs in der Natur zu sein, gehört für mich definitiv zu den „High Five“ meiner Freizeitbeschäftigungen. Es gibt für mich nichts schöneres als z.B. den Wechsel der Jahreszeiten aktiv mitzukriegen, oder den Wind im Gesicht zu spüren, wenn mal wieder ein wenig strammeres Wetter herrscht.

Zu den Highlights gehören da natürlich auch Tierbeobachtungen. Da ich ja nun auch gerne die Kamera zur Hand nehme, konnte ich nun zwei Hobbys miteinander verbinden. Tiere beobachten und fotografieren.

Ob Makros von Insekten oder eben Aufnahmen von Tieren mit dem Tele. Beides sehr faszinierend, wie ich finde. Es ist fast so, als ob mich das Jagdfieber packt, im übertragenen Sinn natürlich.

Mir macht es Spaß, das Ungesehene sichtbar zu machen. Denn, geben wir es doch zu, oft laufen wir blind durch die Gegend, die Augen vor der Schönheit der Natur verschließend, um zu Hause ankommend sagen zu müssen, es war nur ein Spaziergang und ich habe nichts besonderes gesehen. In unserer hochtechnisierten Zeit, in der das Smartphone zum Lebensinhalt Vieler geworden ist, keine Seltenheit.

Doch es geht auch anders, und das will ich euch heute zeigen.

Ich benutze für meine Ausflüge ein Teleobjektv mit einer Brennweite von 150-600mm, an einer APSC-Spiegelreflexkamera mit 24Mp. Alle Fotos, die ihr hier sehen werdet, sind Freihand aufgenommen.

Wir haben hier das Glück, in einer ländlichen und wunderschönen Gegend wohnen und leben zu dürfen. Da trifft man auch sehr oft, zumindest hier bei uns, diesen Gesellen. Den Rotmilan. Ich liebe Greifvögel schon seit meiner Kindheit, und ihr Ruf sorgt bei mir für Gänsehaut. Besonders die Milane haben mir es angetan. Was für majestätische Vögel. Wenn ihr Ruf ertönt, werde ich ganz hibbelig und suche den Himmel ab, um sie beobachten zu können. Und jetzt haben wir auch noch das Glück, ein Brutpaar zu unseren Nachbarn zählen zu dürfen. Was für ein Dusel für mein Fotografenherz. Also kam „natürlich“ gleich die Kamera zum Einsatz.

Ich könnte ihnen stundenlang zusehen. Für mich der Inbegriff von Freiheit. Was würde ich dafür geben, mir ein Federkleid sprießen lassen zu können, um mich mit ihnen in die Lüfte zu erheben. Jaa das wäre schön. Aber bitte verzeiht, Ich träume schon wieder und schweife ab.

Diese Fotos enstanden an einem Tag, an dem ich gezielt auf Graureiher angesessen bin. Da ich wusste, dass er diesen kleinen Tümpel in schönster Regelmäßigkeit besucht, war die Wartezeit sehr kurz bis zu seinem Erscheinen. Die Bilder des Reihers waren im Kasten, und ich saß noch eine Weile im Schilf, als es über mir laut trötete. Eine Rostgans war im Anflug, und im Gefolge hatte sie ihren Schatten. Eine Mandarinente. Dieses Pärchen sehen wir sehr oft bei uns im Naturschutzgebiet „Heimbachaue“. Keine Ahnung was sie zusammengeführt hat, aber in dieser Konstellation sind sie fast jeden Tag am Teich. „Best friends“, so wie es scheint. Die Natur hat mal wieder für eine Überraschung gesorgt.

Unser Naturschutzgebiet, so klein es ist, bietet viele kleine und manchmal auch größere Wunder der Natur. Man muss nur hinsehen. Mein Fotokamerad und Ich wussten schon länger, dass die Blässhühner am Teich brüten. Es ist faszinierend anzusehen, wie der Partner im Wasser den brütenden Vogel mit Nistmaterial und Fressen versorgt. Ein persönlicher Lieferservice sozusagen. Nicht nur wir Menschen haben sowas. Nein, auch Tiere sind da sehr fortschrittlich. Mit einer Ausnahme vielleicht. Sie verwenden zum Bestellen sicherlich keine App.

Wir waren die letzten Tage oft unten und haben nach dem Rechten gesehen. In Erwartung auf das Kommende. Die Belohnung fürs Warten seht ihr auf dem letzten Bild oben. Drei kleine Punks im Nest. Sind die nicht herzallerliebst?

Diese Fotos entstanden am frühen Morgen. Am Abend waren wir nochmals da, um zu sehen, was sich am Nest tut.

Nicht direkt am Nest, aber am Teich zeigte sich dann ein Besucher, der für unsere kleinen rotköpfigen Punker durchaus zum Problem werden könnte.

Meister Reinecke stattete dem Teich einen Besuch ab.

Wir saßen also am Wasser und sinnierten über unsere Ausrüstung und was wir uns wünschen würden, aber wohl nie in der Hand halten sollten, da unerschwinglich, als der Sohn meines Fotokumpels uns auf diesen Besucher aufmerksam machte. Mit einem Fernglas bewaffnet und auf die Umgebung konzentriert, sah er ihn natürlich zuerst, da die Erwachsenen schwatzten. So viel zum Thema Augen offen halten.

Es war schon sehr aufregend zu beobachten, wie Reinecke Fuchs ums Wasser schlich und die Enten im Auge behielt, um auf den richtigen Moment zum Jagderfolg zu warten. Die Enten mit ihrem Nachwuchs taten ihm den Gefallen aber nicht, und so musste er hungrig, und voller Sehnsucht nach Entenbraten, von dannen ziehen.

Nun, ich geh mal davon aus, dass dieser Besuch nicht sein letzter war und wir ihn eventuell noch mal wiedersehen.

Genauso wenig geh ich davon aus, das wir unseren Freund den Eisvogel zum letzten Mal gesehen haben. Denn die nächste Herausforderung wird uns bevorstehen. Nämlich unseren blauen Kumpel hier, in annehmbarer Schärfe und etwas näher vor die Linse zu bekommen.

Ihr dürft also gespannt sein, wenn es wieder heisst “ Unterwegs mit dem Teleobjektiv“.

Bis dahin, bleibt neugierig und haltet immer schön die Augen offen.

22 Kommentare zu „Unterwegs mit dem Teleobjektiv

  1. Hallo Horst,
    da sind dir ja sehr, sehr schöne Aufnahmen gelungen. Ich teile deine Begeisterung für Rotmilane, die es bei mir zu Hause im südlichsten Markgräflerland auch relativ häufig zu beobachten gibt. Mich beeindrucken deine super ausgeleuchteten und scharfen Freihandaufnahmen.
    Wie es der Zufall will bin ich seit ca. zwei Wochen stolzer Besitzer eines ebensolchen Superzoom-Teleobjektives, wie das von dir beschriebene; meins ist von der Marke mit dem „T“, deins vielleicht auch? Es gibt ja mit genau diesem Brennweitenbereich, soviel ich weis, nur zwei Marken, die andere noch mit dem „S“ am Anfang. Wenn damit solche tollen Fotos gelingen können, habe ich mit dem Kauf ja nichts falsch gemacht.
    Zurück zu den Tieren. Ich kann mein Objektiv gleich vor meiner Haustüre mit den, bis auf den Fuchs und die Mandarinente, allen selben Vögeln ausprobieren. Bei mir noch erweitert durch ca. drei z.T. auch brütende Gänsesägerentenpaare (s.a. die Bilder von Stefanie’s „Beste Unterhaltung“, es ist dieselbe Brut). Alle diese Vögel sehe Ich seit ein paar Jahren fast jeden Morgen und Abend auf meinem Weg zur und von der Arbeit im Nachbardorf allerdings nicht an einem See sondern an einem kleinen Fluss mit einem belebten Rad- und Spazierweg ohne extra Naturschutz. Es gibt dort auch Wasseramseln und Bachstelzen. Sie alle stören sich an dem Betrieb auf Weg nicht sonderlich solange man in Bewegung bleibt und nicht stehen bleibt. In dem Fall sind sie ruckzuck weg. Ich bin total auf meine Ergebnisse gespannt.
    Beste „Tele“ – Grüße
    Uli

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    1. Hallo Uli.
      Erstens vielen herzlichen Dank. Ich freue mich wenn dir die Fotos gefallen. Mein Tele ist das mit dem „S“. Anfangs war ich ziemlich frustriert da es nicht ganz so klappen wollte wie ich es mir vorgestellt hatte. Das braucht Übung. Also nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. Die Gansesäger find ich echt irre. Ich versuche mich grad am Eisvogel. Heute hatte ich ihn fast, dann sind hinter mir Spaziergänger aufgetaucht und fragten was ich da mache. Der Eisvogel fand das dann nicht so toll. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Spaß und Erfolg mit deinem Tele.
      Viele Grüße Horst

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      1. Hallo Horst,

        danke für deinen Erfahrungsbericht und die guten Wünsche. Ich werde also zuerst mal üben, damit sich der Spass dann bald einstellt.

        Grüße

        Uli

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  2. Moin Moin Horst!
    Einfach nur Bewunderung! Was für tolle Aufnahmen! *schwärmmm……………….
    Hab einen schönen Vaddertach!
    Grüsslies aus Hamburg,
    Britta

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      1. KA… Wetter ist gruselig. Ich wollte heute Lost Places Fotos machen, aber dazu brauche ich Licht…. ;o(
        Makros hören sich gut an! Wünsche dir gutes Licht und feine Motive!

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      2. Oh ja, machd mal! ;o) Hier ist Dunkeldeutschland.
        Sorry, ich war in der Küche & habe Vorgekocht für heute Abend. Denn nach einer Foto-Tour habe ich keine lust mehr mich an den Herd zu stellen. Da hab ihr Männslüt das besser. Ich muss halt immer vorplanen….. *zwinker

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