Schaumgeborene

Nun gut, bei der Geburt war ich nicht zugegen. Aber als ich sie gesehen habe, war jede Menge Schaum im Spiel. Oder halt Gischt. Und von der Schönheit her können sie es allemal mit Aphrodite aufnehmen!

Ich rede von den Großen Tümmlern (Tursiops truncatus, engl. bottlenose dolphin, frz. grand dauphin), die ich gestern im Mittelmeer beobachten durfte. Wahrhaft großartige Tiere!

Wie an vielen touristischen Orten an den Küsten unserer Meere, gibt es auch in Südfrankreich organisierte Touren zur Beobachtung der Meeresfauna – so auch ins „Königreich des Großen Tümmlers“ (le royaume du Grand Dauphin), wie sich meine gestrige Tour nicht ohne Pathos bezeichnete.

Der Veranstalter spricht stolz von einer einhundertprozentigen Erfolgsquote bei den diesjährigen Touren. Und dies ganz ohne Tricks zum Anlocken der Tiere, und mit dem gebotenen Respekt vor dem Bedürfnis nach Ruhe und Distanz. Wenn das Boot sich ruhig verhält, kommen die Delfine im Prinzip von ganz alleine herbeigeschwommen, um das unbekannte Schwimmobjekt zu inspizieren.

Wer in aller Welt braucht bei solch atemberaubenden Begegnungen in der freien Natur noch „Delfinarien“ oder einen ähnlichen Schwachsinn? Tiere in ihrem Lebensraum bei ihren natürlichen Verhaltensweisen zu beobachten, darum muss es doch gehen. Wer anderer Meinung ist, möge sich zu Wort melden!

28. August 2025
Sebastian Schröder-Esch
(www.schroeder-esch.de)


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Veröffentlicht von Sebastian

Geographer, naturalist and photographer (www.schroeder-esch.de). Based in Germany, but always keen to travel and explore

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