sogesehen – Monatsfoto Juni

Welche Emotionen sind hier zu sehen? Neugier? Furcht? Abwehrbereitschaft? Gespieltes Desinteresse? Oder eine Mischung von alledem? (Und was davon ist eine Projektion meiner eigenen Gedanken auf das abgebildete Tier?)

Wir werden es leider nie erfahren. Der klitzekleine Sperlingskauz hat diese an einem Aprilnachmittag von mir zufällig im Hochschwarzwald entdeckte Höhle leider nicht zu seinem Brutplatz auserkoren. Er (also das Paar) brütet nun irgendwo in den Weiten des Waldes, so leicht zu finden wie die Nadel im Heuhaufen… Der Buntspecht als ursprünglicher Zimmermann ist ja immer sehr fleißig und sorgt für ein breites Angebot an Höhlen für seine Nachmieter.

So freue ich mich umso mehr nachträglich über diese sagenhafte Begegnung mit Europas kleinster Eule und wünsche ihr ganz viel Glück bei der Brut und Aufzucht ihrer Nachkommen. Juni ist nämlich der Monat, in dem diese üblicherweise flügge werden und in die große weite Welt ausschwärmen. Und wer weiß, vielleicht wird mir das Glück irgendwann auch wieder hold sein…

1. Juni 2023
Sebastian Schröder-Esch
(www.schroeder-esch.de)

Land(wirt)schaftsfotografie

Neben Asphalt und Beton wird unsere Landschaft sehr wesentlich von der Landwirtschaft geprägt. Wo und wie unsere Nahrungsmittel produziert werden, hat großen Einfluß darauf, wie unsere Landschaft aussieht und wie es ihr geht. Jede Kaufentscheidung hat eine Auswirkung, die weit über unseren Tellerrand hinaus geht.

Doch wie frei sind wir in unseren Entscheidungen? Was ist im Alltag umsetzbar?

Wir alle, Verbraucher, Landwirte, Händler … sind Teil eines großen Räderwerks, und jede Entscheidung, die wir treffen, hat Auswirkungen.
Positive und negative Auswirkungen, und diese dummerweise meistens gleichzeitig. Fast nichts ist einfach nur gut oder nur schlecht. So bleibt uns oft nur der frustrierende Versuch, nach bestem Wissen und Gewissen die am wenigsten schlechte Entscheidung zu treffen.

So, und was hat das jetzt mit Fotografie zu tun? Wie in der Fotografie, so hilft es auch im wirklichen Leben, die Aufmerksamkeit zu trainieren und den Blick zu schärfen für die kleinen Dinge am Wegesrand.

Weil auch die großen Dinge meist klein anfangen, seht Ihr hier die Anfänge vom leckeren Gemüse der Solidarischen Landwirtschaft am Hof der Vielfalt in Gottenheim bei Freiburg.

Und was ist SoLaWi? Kurz gesagt, finanziert hier eine Gruppe interessierter Menschen mit ihrem regelmäßigen Monatsbeitrag den landwirtschaftlichen Betrieb. Im Gegenzug erhalten die Mitglieder hochwertige biologische Nahrungsmittel aus regionalem Anbau und der Landwirt hat Planungs- und Ertragssicherheit (und ein paar schöne Fotomotive springen auch noch dabei raus 😉 Gut gemacht, ist das eine win-win-win-Situation für Erzeugende, Verbrauchende und für die Natur, deren Teil wir selber sind.

Zauberhaft blühende Schönheiten

Die meisten Menschen wissen gar nicht, wie schön die Welt ist und wieviel Pracht in den kleinsten Dingen, in einer Blume, einem Stein, einer Baumrinde oder einem Birkenblatt sich offenbart.

(Rainer Maria Rilke, 1875-1926)

In letzter Zeit kann man das „grau in grau Wetter“ kaum mehr ertragen. Jeder Tag beginnt gefühlt mit der gleichen Wetterlage: grau und nicht unbedingt einladend. Nur an wenigen Tagen zeigt sich die Sonne.

Mein lieber Kollege @horstmaier hatte in der vergangenen Woche dem Wetter zum Trotz seine Kamera geschnappt und einen schönen Artikel dazu herausgebracht. Wenn man jedoch nicht die Möglichkeit hat wie Horst sich ein kleines Bächlein zu suchen, so können einen auch die blühenden Schönheiten auf den Wiesen in ihren Bann ziehen und aufmuntern.

Die bunten Farben im satten Grün der Wiesen lassen einen auch ganz ohne Sonnenschein das Herz vor Freude höherschlagen und spiegeln einem dabei auch vielleicht ein bisschen das Leben wider: Selbst wenn es als mal grau und trist ist, gibt es dennoch immer wieder kleine bedeutende Farbtupfer im Alltag.

Begibt man sich mit den blühenden Schönheiten auf Augenhöhe, so fühlt es sich an wie abtauchen in eine Zauberwelt. Die zarten Blumen wirken dann nahezu magisch.

Wann lasst ihr euch in den Bann dieser bezaubernden Fantasiewelt ziehen?

Regentage

Wenn man gerade aus dem Fenster sieht, sieht man nichts außer Regen. Zumindest hier in Süddeutschland. Regentropfen rinnen von den Fensterscheiben, und der Himmel ist mit tiefem Grau verhangen. Tage zum Vergessen halt. Oder?

Mitnichten. Was macht man an Tagen, an denen es regnet? Ganz einfach: Man sucht sich ein kleines Bächlein irgendwo im Schwarzwald und fotografiert Wasser. Was sonst. Ach ja, und um die Stimmung etwas aufzuhellen, sucht man sich ein Bächlein, an dem es viele kleine Steine und Felsen hat, die dicht mit sattem grünen Moos bewachsen sind – und schon steigt die Laune.

Also meine Laune wurde nach der kleinen Fototour tatsächlich um einiges besser. Ich liebe dieses intensive Grün, und Wasser ist sowieso meins. Ich hoffe, ich konnte eure Laune auch etwas heben und euch haben meine Bilder gefallen. Wenn ja, raus in den Regen, und sucht euch ein kleines Bächlein. Bis bald mal wieder und bleibt neugierig.

Malen mit Licht (Teil 6)

Der letzte Beitrag der Serie „Malen mit Licht“ ist mehr als zwei Jahre her, und eigentlich war sie mit Teil 5 zu Ende. Aber wie das in Serien so ist: Solange das Happy End noch offen und der Held noch nicht gestorben ist, reiht sich eine Fortsetzung an die andere.

Frei nach Adenauer: „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern. Nichts hindert mich daran, klüger kreativer zu werden“ geht auch diese Serie in die Verlängerung, und deshalb schiebe ich (mindestens) noch einen Beitrag nach.

Diesmal möchte ich mit euch Mandalas „malen“!

Zwar ohne Papier und Buntstifte, aber auch mit einer ruhigen Hand, Konzentration und Ausdauer.

Wie bei den gemalten Mandalas wiederholen sich auch hier Formen und Muster, und trotz vieler unruhiger Details wirken die Ergebnisse insgesamt beruhigend.

Auf diesen Kaleidoskop-Effekt bin ich durch einen Zeitschriftenartikel des schottischen Fotografen Niall Benvie gekommen. Die Technik dahinter ist eigentlich recht einfach und leicht nachzumachen. Viele Kameras verfügen über die Funktion, Mehrfachbelichtungen aufzunehmen. Diese wird oft genutzt, um Doppelbelichtungen zu erzeugen, d.h. man macht zwei Aufnahmen von verschiedenen Motiven und die Kamera fügt diese zu einer Datei zusammen. Für den „Mandala-Effekt“ habe ich die Anzahl der Aufnahmen auf acht erhöht und die Kamera um die Bildmitte gedreht. Wenn man das aus der Hand und nicht vom Stativ macht, ist das schon fast eine Turnübung 😉 .
Lustig wird es, wenn man in den Himmel fotografiert und sich dabei um die eigene Achse drehen muss, denn das bringt (zumindest mein) Gleichgewicht ganz schön ins Wanken.

Das glaubt ihr nicht? Probiert es aus!

Alle bisherigen Beiträge zur Serie „Malen mit Licht“ findet ihr hier.


sogesehen – Monatsfoto Mai 2023

Das Leben ist eine Baustelle…

Heute, am Tag der Arbeit, habe ich einen Spaziergang an unserer Stadtteilschule vorbei gemacht. Die wird gerade im laufenden Betrieb stückweise abgerissen und neu aufgebaut. Für Schülerinnen und Lehrerinnen, Bauarbeiterinnen und Nachbarinnen – alle in allen Geschlechtern – mit Sicherheit eine sehr große Herausforderung.

In der sorglosen Ruhe eines Feiertag-Nachmittags mit der Kamera in der Hand eine sehr anregende Sache. In den neuen Fenstern spiegelt sich die Baustelle und tritt in einen spannenden Dialog mit der Einrichtung der Räume. Besonders der Tischkicker, durch die Spiegelung scheinbar mitten in der Baustelle platziert, hat mich fotografisch fasziniert und dadurch auch zum Nachdenken gebracht:

Was würde passieren, wenn wir ein Stück spielerische Leichtigkeit in die Arbeit, die morgen wieder auf uns wartet, hineintragen?

Ist alles immer so ernst und wichtig, wie es auf den ersten Blick erscheint?

Was könnte sich verändern, wenn wir versuchen, in unseren Kolleginnen, Mitarbeiterinnen, Lieferantinnen, Chefinnen, Kundinnen, Putzmännern – alle in allen Geschlechtern – Menschen zu sehen mit Wünschen und Träumen, Bedürfnissen und Ängsten, Charismen und Grenzen … ?

Sollte ein Arbeitsplatz natürlich ein Ort sein, von dem aus man/frau gerne nach Hause geht, aber genauso wichtig auch ein Ort, wo man/frau gerne hingeht? Ein Ort, wo Leben stattfindet?

Jagd – (k)eine Polemik

Früher war so vieles einfacher. Es gab die Guten und die Bösen, klare Feindbilder, keine umständlichen Differenzierungen beim Bilden und Vertreten von Meinungen. Man verortete sich selber politisch links und natürlich progressiv, vorwärtsgewandt und weltoffen, jede Heimattümelei, oder schlimmer: Deutschtümelei war ein Graus und so etwas wie der Inbegriff des Bösen.

Mein früheres Ich hätte gesagt: Kaum etwas bringt alles das besser (also schlimmer) zum Ausdruck als die Jagd.

Nun sind zwischen meinem früheren und meinem heutigen Ich ein paar Jährchen ins Land gegangen, es haben ein paar Begegnungen und Gespräche mit anderen Menschen stattgefunden, ein paar mehr Informationen und Überlegungen haben Eingang in meinen (natürlich noch immer beschränkten) geistigen Horizont gefunden. Und dieses lästige Differenzieren, diese zunehmende Abneigung gegen Schwarz-Weiß-Betrachtungen und vorgefertigte Urteile, auch die Bereitschaft, neue und ungewohnte Perspektiven einzunehmen – sie alle haben sich immer mehr Raum verschafft. Das ist natürlich anstrengend und macht es zunehmend schwerer, liebgewonnene Feindbilder aufrecht zu erhalten.

Und so geht es mir auch mit der Jagd. Wenn ich, wie zurzeit wieder mal sehr regelmäßig, durch unsere Wälder und die Feldflur streife, sieht man so allerlei und stellt so seine Gedanken an.

Noch immer bin ich kein Experte zum Thema „Waidhandwerk“ und kenne viele Details und Zusammenhänge kaum oder gar nicht. Und um es klar zu sagen: Jagdliche Folklore und alle möglichen Rituale und Traditionen (Stichwort: Trophäenjagd) in diesem Bereich sind mir noch immer höchst suspekt, und ich kann ihnen nicht das Geringste abgewinnen. Jedoch leuchten mir immer mehr Gründe dafür ein, warum Menschen Waffen in die Hand nehmen und Tiere wie Rehe, Rothirsche oder Wildschweine erlegen.

Ich selber werde sicherlich nie zum „Waidmann“ werden. Aber ich kenne (und schätze) inzwischen doch eine ganze Reihe von Menschen mit klugen und reflektierten Ansichten, die selbst aktive Jägerinnen oder Jäger sind und dies auch nicht verheimlichen. Und das bleibt nicht ohne Folgen für mein Weltbild und die Meinungen, die sich aus ihm ergeben.

Wie ich inzwischen weiß, gibt es gute ökologische, also naturschutzfachliche Gründe für die Bejagung bestimmter Tierarten. Solange die sogenannten Top-Prädatoren wie Wolf und Luchs (noch) nicht flächendeckend in Deutschland vorkommen, müssen Tierbestände eben durch uns Menschen reguliert werden. Das ist ein gewichtiges Argument für die aktive Ausübung von Jagd. Daneben gibt es aber auch forstliche bzw. forstwirtschaftliche Gründe und sogar solche, die das Tierwohl oder auch ethische und gesundheitliche Aspekte von Fleischkonsum betreffen, und die ich mir ebenfalls immer mehr zu eigen mache. Ich staune inzwischen selber manchmal darüber, wie weit ich mich vom Freund-Feind-Denkschema früherer Jahre entfernt habe…

Und ein Verdacht, den ich schon seit längerer Zeit hege, erhärtet sich immer mehr. Ich unterstelle nämlich, dass ein nicht geringer Teil von Jägerinnen und Jägern einfach den Aufenthalt in der Natur genießt und die Jagd als „Vorwand“ braucht, um stundenlanges Ansitzen draußen zu rechtfertigen… Wer möchte es ihnen verdenken?

29. April 2023
Sebastian Schröder-Esch
(www.schroeder-esch.de)

PS: Ich habe den Hochsitz auf den Fotos nicht umgeschmissen – der lag da schon…

Im Wald Regen

Ein trüber, naßkalter Samstagnachmittag zwischen Winter und Frühling. Ohne konkrete Vorstellung, was wir zusammen unternehmen wollen, kommen meine Kamera und ich am Notschrei an.

Und da oben ist nichts los. Gar nichts. Kein Wind, keine Sicht, kein Sonnenschein, kein Schnee, keine Menschen, keine Tiere, einfach gar nichts. Nicht mal der Regen hat genug Elan, sich für irgendwas zu entscheiden und tröpfelt lustlos mal mehr, mal weniger stark vor sich hin.

Bäume spiegeln sich in einer Pfütze mit Wassertropfen

Nach einer ziemlich anstrengenden Woche bin auch ich nicht viel besser motiviert. Einzig meine Kamera ist ausgeschlafen und schaut mich aufmunternd und tatendurstig an.
So ziehen wir zwei zusammen einfach mal los.

Waldweg im Schwarzwald bei Regen

Nach ein paar Schritten liegt die Straße hinter und wir kommen ins idyllische Langenbachtal, das wir heute fast komplett für uns haben. Mein Blick bleibt an ein paar Weidenkätzchen hängen, die wunderschön mit Regentropfen dekoriert sind.

Weidenkätzchen mit Wassertropfen

Meine Kamera freut sich auch und so haben wir zusammen viel Spaß an dieser kleinen, feinen Installation.  Ab da kommen wir nur noch langsam voran, denn überall finden wir hübsche Wassertropfen, äußerst dekorativ an Zweigen, Knospen und Blättern drapiert. Unmissverständlich macht mir meine Kamera klar, daß es ausgeschlossen ist, da achtlos dran vorbeizulaufen:

Manchmal findet eben nicht der Fotograf das Thema, sondern das Thema findet den Fotografen.
Fast habe ich den Eindruck, daß auch unser Thema sich freut, daß endlich ein Typ mit Kamera vorbeikommt, der Freude an all den sorgsam polierten Tropfen hat, die es überall aufgehängt hat. Und so führt es mich sanft durchs Tal und den angrenzenden Wald, immer ein paar Schritte voraus und schmückt alles mit glitzernden Tropfen.

Regen fällt in eine Pfütze im Schwarzwald

Im Wald Regen
Regen im Wald
Wald im Regen
Im Regen Wald

1 m² (der Fünfte)

Es regnet, es ist kalt, ich bin genervt und müde, und als ich über die abendlich beleuchtete Dreiländerbrücke in Weil am Rhein gehe, frage ich mich, warum ich nicht zu Hause geblieben bin.

Aber ich bin ja mit ein paar Leuten zum Fotografieren verabredet, und so quäle ich mich durch den Feierabendverkehr und erreiche gehetzt unseren Treffpunkt auf der französischen Seite des Rheins. Keine guten Voraussetzungen für einen gelungenen Fotoabend 😦

Meine schlechte Laune überträgt sich direkt auf meine Lust zu fotografieren, und obwohl die abendlich erleuchtete Stadt mit ihrem Hafen und der beleuchteten Brücke regional bekannte Fotospots sind, kann mich nichts davon in seinen Bann ziehen. So schlendere ich unmotiviert am Rhein entlang, und nach über einer Stunde beschränkt sich meine Ausbeute auf eine Handvoll Fotos von Schwänen, die geisterhaft ihre abendlichen Runden ziehen, und unwirklich anmutende Bäume.

Auch der Himmel hat kein Erbarmen, denn der Regen wird immer stärker. Als dann auch noch ein eisiger Wind dazu kommt, habe ich die Nase voll und beschließe einzupacken. Um meinen Rucksack nicht auf den dreckigen Boden stellen zu müssen, steuere ich die nächstbeste Bank an – und das war meine beste Entscheidung des ganzen Abends!

Darf ich vorstellen – meine fotografische Oase, meine Retterin des Abends, mein Highlight des Tages:

Nach verschwommenen Schwänen und knallroten Bäumen jetzt auch noch eine hässliche Bank?

Bevor nun die ersten Zweifel an meinem Geisteszustand aufkommen – meine Begeisterung gilt natürlich weniger dieser eher unscheinbaren Parkbank aus Beton und Holz, sondern vielmehr dem, was der Regen und das Licht der Straßenlaterne auf die Holzoberfläche zaubern. Je nachdem, wie das Licht die Regentropfen bricht, entstehen neue Formen und Farben, die mich manchmal sogar an Fabelwesen erinnern. 

Mit einem Schlag sind meine schlechte Laune und meine Müdigkeit wie weggeblasen, und ich bin völlig überwältigt von der Vielfalt dieses ungewöhnlichen Motivs. Ich klopfe mir in Gedanken auf die Schulter, dass ich meinen inneren Schweinehund überwunden und meiner Unlust getrotzt habe.

Vor allem aber bin ich froh, dass ich meinem Bauchgefühl gefolgt bin und nicht zu früh aufgegeben habe. Ich hoffe, das klappt auch beim nächsten Mal, wenn ich mir wieder die eher rhetorische Frage stelle: „Warum bin ich nicht lieber zu Hause geblieben?“

Mit der Reihe 1 m² nehmen wir euch mit auf eine Reise in eine kleine, räumlich begrenzte Welt, welche wir aber mindestens genauso spannend finden wie die große.
Hier findet ihr unsere bisherigen Beiträge zur Serie 1 m²

Zurück zum Anfang

Es ist gar nicht so lange her, da habe ich einige Bilder gesichtet und dabei überlegt, wie ich eigentlich angefangen habe mit dem Fotografieren. Klar, mit dem Smartphone. Aber wie ging es weiter? Was für eine Kamera war es und was für Equipment?

Da fielen mir meine ersten Gehversuche in der Makrofotografie ein. Ich zog damals mit einem Objektiv los, das eigentlich ein kleines Teleobjektiv ist. Die Brennweite ist 70-300mm, ohne Bildstabilisator, aber mit einer Makrofunktion 🙂 Zwischen 180 und 300mm kann man an diesem Teil die „Makrofunktion“ einstellen.

Heute krieg ich das große Schmunzeln wenn ich darüber nachdenke, denn so wirklich Makro war das natürlich nicht. Also zumindest wenn man Insekten super scharf ablichten möchte. Von Fokusstacking brauchen wir gar nicht zu reden.

Dennoch habe ich das Teil noch, und ich habe mir damit eine kleine Aufgabe gestellt. Ich schnappte mir meine APSC-Kamera, mit der ich anfing zu fotografieren, montierte das Objektiv drauf und ging in den Wald, um Schlüsselblumen abzulichten. Der Kern der Aufgabe war, mit diesem Equipment brauchbare Fotos zu machen und für mich die Frage zu beantworten, ob ich in meiner Anfängereuphorie mit der Gerätewahl komplett daneben lag. Seht nun selbst und macht euch ein Bild. 🙂

Also ich finde, die Fotos können sich sehen lassen. Klar, die Qualität ist jetzt nicht weltbewegend, aber durchaus in Ordnung. Heute fotografiere ich mit einem Makroobjektiv, Blitz, Diffusor und noch ein paar Kleinigkeiten mehr und finde das natürlich toll, aber diese Fototour hat mir gezeigt, dass man ruhigen Gewissens, ab und zu, an den Anfang spulen darf. Das macht Spaß, und die Ergebnisse sprechen für sich.

Ich werde dieses Objektiv definitv behalten, da es mich immer an meine Anfangszeit denken lässt und ich leichten Herzens behaupten kann, dass in meiner Anfängereuphorie die Fehler nicht ganz so groß waren wie befürchtet 🙂

Ich wünsche euch nun frohe Ostern, viel schöne Zeit mit euren Lieben und immer gutes Licht, oder was auch immer ihr bei eurem Hobby so braucht 🙂 Bleibt neugierig!