Es war wieder einer der Tage, an denen es sehr vielversprechend aussah, um in meinem geliebten Schwarzald ein paar tolle Nebelfotos aufzunehmen.
Daher verabredete ich mich mit einem Kollegen, und wir fuhren in aller Hergottsfrühe zur Schwarzwaldhochstrasse, auf einen meiner Hausberge: den Schliffkopf im Nationalparkgebiet Nordschwarzwald. Wir waren zeitig oben, da wir doch einige Fotos vom Sonnenaufgang erwischen wollten. Hat man Glück und es ist klare Sicht, blickt man auf die Wälder des Schwarzwaldes und auf ein atemberaubendes Alpenpanorama. Das, gepaart mit dem goldenen Licht des Sonnenaufgangs, lässt einen die frühe Stunde und den kalten Wind schnell vergessen. Einfach nur schön.
Aber erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.
Die Sicht war leider etwas dunstig und der Sonnenaufgang nicht ganz so spektakulär wie erhofft. Der Himmel zeigte zwar ein warmes Orange, aber die Alpen zeichneten sich im Dunst nicht ganz so klar ab, wie wir es eigentlich ersehnten. Fotografenalltag.
Wir machten dann noch das ein oder andere Foto, und trollten uns dann nach Hause.

Zuhause angekommen, ärgerte ich mich schon ein wenig, naja zugegeben, ein wenig mehr war es dann doch. Denn wie ihr auf dem Bild mit dem Sonnenstern sehen könnt, ist da genau das zu sehen, was ich mir ausgemalt hatte. Das Nebelmeer über dem Rheintal. Es herrschte Inversionswetterlage.
Lange Rede kurzer Sinn. Ich beschloss also, noch mal loszuziehen und mein Glück ein zweites Mal zu versuchen. Irgendwas kratzte gewaltig an meiner Fotografenehre. Nun wollte ich das Licht kurz vor Sonnenuntergang nutzen. Die Hoffnung auf ein paar tolle Bilder ließ mich einfach noch nicht los.
Ich machte mich also wieder auf die Socken und hoffte auf eine nicht allzu lange Suche nach einem Parkplatz, denn es war Wochenende und das Wetter wie im Bilderbuch. Also war mit vielen Menschen zu rechnen. Allen Sorgen zum Trotz hatte ich richtig Glück. Ich fand schnell ein Plätzchen für meine kleine Rennsemmel und konnte mich somit zügig und auch ungeduldig auf den Weg zum Aussichtspunkt machen.
Was sich mir dann bot, als ich an meiner Lieblingsausguckstelle ankam, verschlug mir fast den Atem. Ich hatte ja schon oft dieses Scenario vor Augen, aber dieses mal war es besonders. Besonders hinreißend.





Es ging ein strammer Wind, der den Nebel unter mir aufwühlte. Es bildeten sich Wellen, die sich an den Hügeln brachen, einem Meer im Sturm gleich. Die Lichtreflexe in den Schleiern waren fantastisch anzusehen, und ich konnte den Blick kaum davon abwenden, so gefangen war ich von der unfassbar bezaubernden Stimmung, die mir das Nebelmeer darbot. Mein Fotografenherz schlug höher, und der Auslöser ratterte in wahnwitzger Geschwindigkeit.
Ein klein wenig kitzelte mich das schlechte Gewissen, denn die, die dort unten lebten, fanden es sicher nicht so entzückend wie ich, aber hier oben war es halt einfach umwerfend schön.
Der Tag wurde abgerundet, als auch noch ein Fotokollege auftauchte, den ich schon länger nicht mehr gesehen hatte, und so ging der Abend mit tollen Eindrücken und nettem Smalltalk zu Ende. Meine Fotografenehre war wieder hergestellt.
In diesem Sinne wünsche ich euch eine gute Zeit, lasst euch nicht unterkriegen, bleibt gesund und vor allem immer schön neugierig.
Ihr seht, der Schwarzwald bietet oft unglaublich schöne Ansichten. Ein Besuch lohnt sich daher immer und zu jeder Jahreszeit. Naja, vielleicht nicht, wenn es schüttet wie aus Eimern, aber sonst schon.
Hallo Horst,
ganz, ganz starke Bilder! Das Glück ist einem doch hold, wenn nicht locker lässt. Du hast hier ganz tolles Licht eingefangen.
Vielen Dank für deine schönen Fotos zum Jahresende eines sehr komischen Jahres.
Guten Rutsch und ein gutes und gesundes Neues Jahr mit viel Fotografenglück
Uli
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Lieber Uli
Danke für deinen Kommentar und danke das du immer wieder in unseren Blog reinliest. Ich freue mich jedes Mal von dir zu lesen und ja du hast recht. Manchmal zahlt sich ein wenig Beharrlichkeit aus. Ich wünsche dir alles Gute für 2021. Komm gut rüber und bleib gesund
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Danke für die guten Wünsche und das nächste Mal gibt es hoffentlich wieder einen vollständigen Text (peinlich, sowas).
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Gerne und ich weiß gar nicht was du meinst 🙂
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Super Text und Aufnahmen, Horst! Vielen Dank dafür, dass Du uns mal wieder auf die Reise mitgenommen hast 🙂 Eine Frage zum Titel: gibt es auch Nebelwelten 1? Und könntest Du vielleicht irgendwo einen Link dahin einfügen, zB in ein PS am Ende des Artikels? Ich bin sicherlich nicht der Einzige, der da draufklicken würde… Und noch eine Überlegung: das „goldene“ Foto ist für mich das Highlight des ganzen Beitrags. Danach kommen dann vier weitere Aufnahmen, die sich untereinander recht ähnlich sehen. Braucht es die alle? Ich stelle mir vor, dass die Aussage insgesamt noch prägnanter wäre, wenn Du da vielleicht um 1-2 Fotos reduzieren würdest. Oder was meinst Du?
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Danke Sebastian freut mich das es dir gefällt. Ich guck mir das heute Abend noch mal an. Danke für die Info 🙋♂️
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Hallo Horst, wie gut dass Du Dich noch einmal aufgerafft hast und dann so belohnt wurdest! Vielen Dank für Deine Schilderungen und tollen Bildern, vorallem das „goldene Foto“ zeigt eine geniale Stimmung. Da warst Du zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Das macht Lust auf Einen Ausflug 😃.
Herzliche Grüsse Susanne
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Danke Susanne. Mir gefällt das goldene Foto auch sehr gut und wenn du dadurch Lust bekommst raus zu gehen hat es ja gut funktioniert. 🙂
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