Während sich die Welt um uns herum permanent verändert, ist die Weihnachtszeit normalerweise eine Zeit der Rituale und der Beständigkeit. Selbst Weihnachtsmuffel summen mit, wenn Last Christmas in einer Endlosschleife im Radio dudelt, und Klassiker wie Der kleine Lord gehören für viele zur Adventszeit dazu, wie die Linzertorte nach Omas altem Rezeptbuch.
Nun macht ein Virus auch vor Traditionen nicht halt, und so finden Weihnachtsfeiern dieses Jahr, wenn überhaupt, nur online statt, und alle Weihnachtsmärkte wurden abgesagt.
In „normalen“ Zeiten wäre ich nie auf die Idee gekommen, einen Beitrag über einen Weihnachtsmarkt zu schreiben, aber diese Adventszeit ist leider weit von jeder Normalität entfernt.
So lade ich euch ein, mit mir (wenn auch nur digital) über einen Weihnachtsmarkt zu bummeln.

Wir besuchen zusammen einen kleinen historischen Weihnachtsmarkt im Elsaß. Normalerweise bin ich kein Freund von Weihnachtsmärkten. Zu viele Menschen auf engstem Raum, und an den Verkaufsständen gibt es nur Essen oder Kitsch. Eine weihnachtliche Stimmung kommt bei mir da selten auf.
Bei diesem historischen Weihnachtsmarkt ist das anders. Die Buden sind mit viel Liebe zauberhaft dekoriert, und die Standbetreiber kleiden sich im Stil des 17. Jahrhunderts.

Fühlt ihr euch auch in eine andere Zeit versetzt? Ich komme mir vor wie bei Drei Nüsse für Aschenbrödel, es fehlen nur noch die böse Stiefmutter und der schöne Prinz 😉
An jedem Stand wird altes Handwerk gezeigt, und die Produkte, die man kaufen kann, entsprechen sicher nicht den heutigen Ansprüchen eines Weihnachtsgeschenkes. Sie sind weder WLAN- tauglich noch mit einem angebissenen Apfel geschmückt. Äpfel gibt es nur in flüssiger Form und diese wurde mit Muskelkraft hergestellt. Lecker!

Das Licht ist wunderbar warm und weich. Es ist kalt und es weht eine steife Brise. Aber es herrscht eine fröhliche, fast ausgelassene Stimmung.


Überall wird gewerkelt, gehäkelt, geschmiedet und gegessen. In der Luft liegt der Duft von Holz, Stroh und Bratwurst.



Dieser Fotoausflug liegt nun zwei Jahre zurück, und ich besuchte den Weihnachtsmarkt im Zusammenhang einer Veranstaltung der VHS Rheinfelden. Die Bilder habe ich bewusst in einem warmen Ton und etwas „verschwommen“ bearbeitet. Das ist sicher Geschmacksache, aber für mich verstärkt sich dadurch die fast märchenhafte Stimmung.
Hoffen wir alle, dass Besuche solcher Veranstaltungen nächstes Jahr wieder möglich sind. (Da akzeptiere ich auch den dazugehörenden Kitsch 😉 )

Ich wünsche euch gesunde und schöne Weihnachten!
Liebe Steffi,
Danke, dass du uns virtuell auf diesen historischen Weihnachtsmarkt mitgenommen hast. Beim betrachten der Fotos fühlt man sich gleich mittendrin und die Gesichtszüge der Menschen strahlen Freude und Wärme aus. Der Look, in dem du die Fotos entwickelt hast, unterstreicht diese Stimmung. Gefällt mir.
Sehr gut gemachter Blog. Dankeschön!
Beste Grüße
Hubert
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Vielen lieben Dank Hubert, für deinen netten Worte. Es freut mich sehr, dass dir mein kleiner Beitrag zur Weihnachtszeit gefällt 🙂 Hoffentlich können wir uns im Frühjahr wieder als Gruppe treffen, bis dahin: Bleib gesund!
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Einspruch, Euer Ehren! Nichts liegt mir ferner, als bei „Last Christmas“ mitzusummen – da habe ich schon längst einen Hechtsprung zum Ausschaltknopf gemacht… Und ich staune, wie Du es schaffst, einen ganzen Artikel zum Thema Weihnachtsmarkt ohne das Wort „Glühwein“ zu bestreiten. Hut ab! Aber viel wichtiger ist ja auch die schöne, heimelige Atmosphäre (und ohne Kitsch!), die sich aus Deinen Bildern und sprachlichen Schilderungen überträgt. Das ist gelungen und stimmt rundum positiv. Vielen Dank dafür, Steffi!
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Ok, dann lass es uns mit „Let it snow “ probieren, dass wäre zusätzlich auch ein Stoßgebet an Petrus und für eine schöne Winterlandschaft kann man (Du) auch mal über seinen (Weihnachts)Schatten springen 😉
Ich bin übrigens ganz froh, dass die Franzosen ihren Wein nicht zum Glühen bringen. Ich bevorzuge ihn eher kühl und ungewürzt.
Danke Sebastian , für deine netten Worte! Und den Kitsch überlassen wir mal schön den Landschaftsfotografen 😉
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Sehr toll!
Lange ist es her…gefühlt…, aber in ein paar Jahren gibt es das bestimmt wieder…heisse Maroni….leckerer Glühwein…Bratwurst…ich war ehrlich gesagt mehr an den “ Eßecken“😉
Besinnliche Weihnachten!
Anette
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Ich hoffe nicht, dass es Jahre werden… und die Bratwurst schmeckt auch an einem Sommerabend, in Schopfheim auf dem Marktplatz 😉
Ich wünsche ich dir Anette, schöne Weihnachten und Grüße an Hundi 🙂
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Hallo Steffi,
schön dass ich mit Dir einen Elsässer Weihnachtsmarkt besuchen durfte. Auch bei uns konnte unser „märchenhafter Weihnachtsmarkt“ nicht stattfinden. Aber die Organisatoren haben sich eine Alternative ausgedacht und so waren die lebensgroßen Märchenfiguren in den Schaufenstern einiger Geschäfte ausgestellt.
Fröhliche Weihnachten – ach so, ist ja schon wieder vorbei 😉
liebe Grüße,
Rolf
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Hallo Rolf,
das mit den dekorierten Schaufenstern ist eine tolle Idee. Bei dem Ladensterben in den Innenstädten wäre das auch bei uns eine schöne Alternative gewesen.
Hoffen wir, dass nächste Weihnachten etwas mehr Normalität einkehrt.
Grüße
Stefanie
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