Im Frühtau zu Berge oder, die Bekämpfung des Winterblues

Wer kennt sie nicht, diese Tage an denen der Regen beständig seine Bahnen über die Fensterscheibe zieht und man genau weiß, das mit dem Fotografieren wird heute aber mal sowas von nix. Ein Blick hinaus und der Drang sich wieder ins „Nescht“ zu legen wird übermäßig groß. Stattdessen klappt man den Laptop auf und schaut sich bei einem der aktuellen Streaminganbieter die ein oder andere Serie an, oder setzt sich auf seinen Hintern und ließt ein Buch, nur um den gepackten Fotorucksack im Eck zu vergessen. Kennt ihr, ne? Dann herzlich willkommen im Club.

Ich ertappe mich dann öfter dabei, mehrmals am Tag meine diversen Wetterapps zu checken (man beachte die Mehrzahl) und darauf zu hoffen das ein Funken Licht am Horizont erscheint, in Gestalt einer Schönwetterfront oder eines Allzeithochs oder was auch immer. Wenn genau das mit einem passiert, herzlichen Glückwunsch der Winterblues ist eingezogen und hat beschlossen zu bleiben.

Hat man die Flinte dann ins Korn geworfen und die Hoffnung gleich hinterher, kommt er, der langersehnte Tag . Sonne ist angesagt. So plötzlich ist sie da, wie sie verschwunden war. Was ein Glück. Die Wecker werden gestellt (man beachte wieder die Mehrzahl) und der Fotorucksack zum zehnten mal auf Vollständigkeit überprüft. Es darf ja nix schiefgehen sonst verschwindet der Winterblues nämlich nicht.

Der Morgen naht, raus aus dem Bett, kurz geduscht, Kaffee und dann ab ins Auto. Fünf Minuten später merkt man, Mist die Brille liegt zuhause. Also umdrehen, nochmal nach Hause, Brille auf die Nase und wieder auf die Strasse. Fotokollege eingesammelt und „Zack“ ist man am Ziel des Begehrens angekommen. Kamera auspacken und los geht es, Winterblues vertreiben.

Und das funktioniert bei solchem Anblick ziemlich erfolgreich:

Sogar den Testturm in Rottweil sieht man durch den Nebel, wie man am oberen Bild sehen kann. Kunststück bei seinen 246m

Auf dem Rückweg zum Auto fanden sich noch ein paar weitere Motive die es wert waren den Auslöser der Kamera zu betätigen, wobei die A….kalten Finger lieber nicht bewegt werden wollten, egal zum Aufwärmen gibts später die warme Bude oder viel früher das warme kuschelige Auto, das nach den letzten Aufnahmen, dankbar meinerseits, wartete.

Last but not least, musste ich nochmal anhalten, (man bemerke bitte meinen Willen aufs Neue das warme Auto zu verlassen), denn der Testturm zu Rottweil zeigte sich zum zweiten mal zwischen den Nebelschwaden und das in einem besonderen Licht, wie ich finde.

Nachdem ich dann den Fotokollegen bei sich zu Hause abgesetzt habe und vor meiner eigenen Haustür stand, öffnete ich ganz vorsichtig den Eingang und schaute nach ob ich den Winterblues noch fand, aber Oh Freude er war tasächlich weg.

Ich hoffe euch hat meine kleine Exkursion gefallen und solltet ihr den Winterblues nochmal treffen, ihr dürft ihn gerne behalten. 🙂

In diesem Sinne, bis neulich und bleibt wunderfitzig, wie wir Schwaben sagen.


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6 Kommentare zu „Im Frühtau zu Berge oder, die Bekämpfung des Winterblues

  1. Danke lieber Horst für den wunderschönen Beitrag! Ich kenne den Winterblues auch nur zu gut 🙋‍♀️ Die Bilder sprechen für sich und es scheint ein wunderbarer Start in den Tag gewesen zu sein 🙂 Einfach herrlich 📸

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  2. Vielen Dank lieber Horst, daß DU früh am Morgen losgezogen bist, damit WIR daheim gemütlich auf dem Sofa wunderbare Bilder anschauen dürfen. Bin ich froh, daß ICH nicht DEIN innerer Schweinehund bin – da ist man ja vor gar nichts sicher … 😉

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