Wenn der Tag erwacht  

Mein Wecker klingelte an diesem Frühsommertag Anfang Juni bereits um 4 Uhr in der Früh. Der Wetterbericht hatte Sonne satt versprochen. Ich konnte es kaum erwarten, die schöne Morgenstimmung zu erleben und die wohltuende Wärme der Sonne im Gesicht zu spüren. Die Tage zuvor waren einfach viel zu kalt, verregnet und erinnerten einen eher an ungemütliche Herbsttage. Die Freude über den angekündigten Sonnentag war dementsprechend groß.

Gegen 5.15 Uhr erreichte ich den Wanderparkplatz „Gerstenhalm“ in Geiersnest. Eine genaue Wanderroute hatte ich mir vorab nicht überlegt, da ich mich von der Landschaft vor Ort inspirieren lassen wollte. Kurz nach meiner Ankunft zeigte sich auch schon die lang ersehnte Sonne.

Bevor mich der Weg entlang bunt blühender Wiesen allmählich in den Wald hinein führte, schweifte mein Blick noch einmal auf die gegenüberliegenden Berge ab. Der wolkenfreie Himmel ermöglichte eine klare Sicht auf den Hochblauen und die Vogesen.

Der Waldweg führte immer weiter aufwärts. Ich setzte mir dann doch anhand eines Wanderschildes den Schauinslandgipfel, Freiburgs Hausberg, als Ziel fest. Das saftige Grün des Waldbodens, die durch Bäume durchscheinende Morgensonne und die angenehme Waldluft ließen mich einige Male innehalten.

Als ich nach insgesamt 520 Höhenmetern auf dem Schauinslandgipfel angekommen war, konnte ich die Ruhe vor Ort alleine genießen. Um mich herum machten lediglich Buchfinken und Kohlmeisen auf sich aufmerksam und begrüßten den Tag. Vom Gipfel aus hatte man einen wunderbaren Panoramablick auf den Feldberg, den traumhaften Hochschwarzwald und bis weit hinaus auf die Alpenkette. Da der Eugen-Keidel-Turm, auch Schauinsland-Turm genannt, zu der Zeit renoviert wurde, konnte ich leider nicht ganz hinauf.  

Nach einigen Minuten auf einer der schönen Aussichtsbänke ging es dann mit einem „Coffee to go“ vom dortigen Gipfelrestaurant „Die Bergstation“ durch das gegenüberliegende Waldstück zurück Richtung Ausgangspunkt. Die Wanderung in diesem Waldgebiet gestaltete sich mit teils schmalen Trampelpfaden und offenen Lichtungen sehr abwechslungsreich. 

Nachdem ich den Waldabschnitt hinter mir gelassen hatte, öffnete sich erneut ein wunderbarer Panoramablick Richtung Freiburg, Kaiserstuhl, Rheinebene und Vogesen. Nach rund 13 Kilometern hatte ich mein Auto wieder erreicht. Gegen zwölf Uhr ging es dann für mich glücklich und voller schöner Eindrücke im Gepäck wieder heimwärts.

Der frühe Morgen inmitten der Natur ist immer wieder etwas Besonderes und ich bereue es nie, dafür so früh aufzustehen. Vielleicht geht es euch ja ähnlich?


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Veröffentlicht von heimatfotograefin

"Dorfmaidle" mit viel Liebe zur Heimat Schwarzwald & der Landschaftsfotografie

7 Kommentare zu „Wenn der Tag erwacht  

  1. Vielen Dank, liebe Jasmin, daß Du Dich so früh auf den Weg gemacht hast und uns an Deinen Eindrücken teilhaben läßt!
    Warum muß der frühe Morgen eigentlich immer so früh morgens stattfinden???

    Gefällt 2 Personen

    1. Wir könnten eine Abstimmung durchführen: wer ist noch dafür, dass der frühe Morgen zeitlich nach hinten versetzt wird? 😉 Wobei: dann wären ziemlich sicher auch deutlich mehr andere Leute auf den Beinen, und das wär’s dann auch wieder gewesen mit der zauberhaften Stimmung…

      Gefällt 1 Person

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