sogesehen – Monatsfoto September 2024

Warum Fotografie?

Warum nicht Töpfern oder Bogenschießen? Was macht für mich die Faszination und den Reiz dieses Hobbys aus? Ich bin sicher nicht der einzige Mensch hinter der Kamera, der sich diese Frage hin und wieder stellt. 

Die häufigste Antwort darauf dürfte wohl sein: „Es macht Spaß und ist kreativ“. Das ist absolut richtig, aber das trifft auf die meisten handwerklich orientierten Hobbys zu und diese Antwort ist mir fast eine Spur zu einfach, geht aber schon in die richtige Richtung. 

Fotografie ist trotz allem digitalen Schnickschnack ein (Kunst-) Handwerk, d.h. ich entwickle eine Idee oder lasse mich inspirieren und schaffe mit meinen Händen ein ganz individuelles Ergebnis. Nun kann man sich zu Recht fragen, ob Serienaufnahmen mit 30 Bildern/Sekunde nicht schon eher einer industriellen Massenproduktion gleichen, aber mir geht es vielmehr um die Frage, ob eine digitale Datei als künstlerisches oder dokumentarisches Endergebnis die gleichen Emotionen wie Freude und Stolz auslösen kann wie eine selbstgetöpferte Vase oder ein anderes handgefertigtes Kunstwerk.

Ich meine ja! 

Dabei ist es egal, ob es sich um einen Schnappschuss oder eine sorgfältig geplante Bildkomposition handelt. Es spielt für mich auch (fast) keine Rolle, ob und wem das Bild sonst noch gefällt und ob es in den sozialen Medien Erfolg haben könnte. Natürlich freue ich mich, wenn ich ein Feedback zu meinen Bildern bekomme, aber wenn ich mit dieser Schere im Kopf fotografieren würde, hätte ich die Lust am Fotografieren längst verloren.

Im Laufe eines fotografischen Jahres gibt es aber immer eine kleine Anzahl Bilder, die sich so sehr von den anderen unterscheiden, dass sie mich zum Staunen bringen. 

Mich selbst immer wieder zu überraschen – das ist einer der Gründe (neben vielen anderen), warum ich fotografiere. 

Welches ist dein Lieblingshobby, und stellst auch du dir manchmal die Frage nach dem Warum? 


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Veröffentlicht von Stefanie

Der Reiz der Fotografie ist für mich nicht nur das Handwerk, viel spannender ist das Kopfwerk.

8 Kommentare zu „sogesehen – Monatsfoto September 2024

  1. Ich denke das trifft es sehr gut. Ob es anderen gefällt weiß man nicht. Aber das überlegen, komponieren, spontan sein, das macht es aus. Das fotografieren. Für mich.

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    1. Ja, stimmt, auch das sind gute Gründe. Und nicht zu vergessen sind da noch die netten Menschen und die guten Gespräche …. 😉
      Danke für deinen Kommentar Markus!

      P.S. Rate mal wo das Monatsfoto entstanden ist. Du warst mit dabei 🙂

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  2. Danke für den interessanten Beitrag! Das Bild ist einigermaßen rätselhaft und düster, und dadurch sehr reizvoll, wie ich finde. Allerdings entfaltet es diese Wirkung möglicherweise eher in größerer Ansicht als auf dem Handy-Display…

    Ein Aspekt fehlt mir in Deiner Aufzählung möglicher Beweggründe zum Fotografieren, und er ist aus meiner Sicht vielleicht sogar der wichtigste von allen: das Dokumentieren. Ich vermute, ein Großteil der Bilder, die heutzutage Tag für Tag weltweit in Massen entstehen, wird gemacht, um einen wie auch immer gearteten Moment „festzuhalten“. Da geht es dann sicher weniger (oder gar nicht) um Kreativität oder Überraschungen, als vielmehr um Kontrolle und das Speichern von Eindrücken für späteren Zugriff. Dass diese Aspekte ganz offensichtlich nicht (oder jedenfalls kaum) zu Deiner Motivation für die Fotografie zählen, finde ich bemerkenswert. Das ist dann vermutlich die eher künstlerische Ausrichtung – was jetzt nicht als Wertung zu verstehen ist.

    Viel Spaß und Erfolg weiterhin beim Dich-selber-Überraschen! 🙂

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    1. Vielen Dank, Sebastian, für deinen ausführlichen Kommentar und die Ergänzung um einen Aspekt, der dir wichtig ist, nämlich die dokumentarische Fotografie.

      Ich für meinen Teil stelle fest, dass mir dieser Punkt immer unwichtiger wird, je älter ich werde. 

      Es könnte daran liegen, dass ich die Fotografie in drei verschiedene Kategorien unterteile, in denen ich auch überall, aber mit unterschiedlicher Intensität unterwegs bin: als Hobby, als Business und als Begleiter im Alltag, zum Beispiel mit dem Handy.

      Letzteres ist für mich auf einer Stufe mit Telefonieren oder E-Mail-Schreiben. Ich transportiere oder dokumentiere Informationen (wichtige und weniger wichtige), die ich ggf. im nächsten Augenblick gleich weitergeben möchte. (zum Beispiel ein Bild vom leckeren Abendessen posten oder ich möchte einen Schrank verkaufen und brauche ein Foto). Für mich hat das aber wenig mit dem Hobby der Fotografie an sich zu tun. 

      Wenn es um einen Fotoauftrag geht, zum Beispiel eine Hochzeit oder eine Veranstaltung fotografisch festzuhalten, dann ist das zu 100 % Dokumentation, aber halt ein Job (wobei das natürlich auch Spaß machen kann).

      In meinem Beitrag zum Monatsfoto September habe ich mich rein auf die Fotografie als Hobby bezogen. Darin spielt die Dokumentation für mich persönlich nur eine untergeordnete Rolle. Ich fotografiere einen Schmetterling, weil ich ihn schön finde und weniger, weil es vielleicht eine seltene Art ist. (ich weiß, da löse ich bei dir völliges Unverständnis aus 😉 )

      Mein Kommentar ist jetzt fast so lang wie der ganze Beitrag. Danke für das nette Gespräch, Sebastian. 😉

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  3. Was für ein tolles Monatsfoto liebe Steffi. Ich finde es klasse. Hat was von einer Nebel Landschaft im Herbst. 🙂

    Ich habe mich auch schon gefragt, warum fotografieren, da ich ja Jahrelang das Bogenschießen ausgeübt habe. Es ist für mich der Reiz die Eindrücke die ich in der Natur erlebe festzuhalten. Zumindest versuche ich es 🙂

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