Als Kind hatte ich meinen Spaß dabei, die Welt verkehrt herum anzuschauen. Kopfüber, an einer Turnstange baumelnd, betrachtete ich meine kleine Welt. Das Raumgefühl veränderte sich und aus einem lachenden Gesicht wurde plötzlich eine seltsam traurige Grimasse.
Vielleicht sind diese Kindheitserinnerungen der Grund dafür, dass mir das Fotografieren mit der Glaskugel so viel Freude bereitet. Für die meisten Fotografen ist diese Technik, nach einem kurzen Hype, schon wieder out, aber mich begleitet dieses kleine Schwergewicht sogar auf meinen Reisen.

Auch bei einer Marrakesh- Reise hatte ich die Kristallkugel im Gepäck, was bei der Ausreise zu einem kleinen Tumult am marokkanischen Zoll führte. Die Zöllner scannten routinemäßig mein Gepäck, stutzten über den großen weißen Fleck auf dem Monitor und ich musste unter strengem Blick den Koffer öffnen. Als die, zwischen Socken und Pullovern, gut eingepackte Kugel zum Vorschein kam, war die Überraschung groß und jeder wollte sie in die Hand nehmen. (Einer wollte sie mir sogar abkaufen)

Wenn man mit der Kugel unterwegs ist, hat man mit den unterschiedlichsten Problemchen zu kämpfen. Die Kugel rollt weg, man ist permanent damit beschäftigt die Fingerabdrücke zu entfernen oder man hat anstelle eines schönen Motivs sich selbst im Spiegelbild. Zusätzlich kommt hinzu, dass so eine Kugel die Aufmerksamkeit der Passanten erregt, d.h. ich selbst bin (meist auf dem Boden liegend) plötzlich Teil eines Fotomotivs. Witzige Sache.
Eine Schwierigkeit bei der Kugelfotografie ist, dass das Motiv in der Kugel auf dem Kopf steht. Dies macht die Motivsuche nicht einfacher und ist der Grund, warum viele das Spiegelbild bei der Bildbearbeitung digital drehen. Für mich macht gerade dieser „Kopfstand“ den Reiz aus.

Die schwarzen Handschuhe auf dem Foto sehen nicht nur schick aus, sondern sind ein „must have“ bei sonnigem Wetter. So eine Kugel ist ein riesiges Brennglas und man glaubt gar nicht, wie schnell man sich hier die Hände verbrennen kann.


Falls ihr Euch gerade in einem fotografisch- kreativen Tief befindet und mal einen Perspektivwechsel braucht, dann kauft euch eine Kugel! Gebt nicht gleich auf, es erfordert Geduld und Übung, aber das Ergebnis lohnt sich.
großes Lob von mir und ich hab auch so ein Ding und werde in Kürze ein Projekt über die Glaskugel starten ! Was das drehen oder lassen betrifft ist Geschmacksache !
https://mannisfotobude.wordpress.com/2020/04/01/fotografie-mit-der-glaskugel/
Vg Manni
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Dann wünsche ich Dir viel Spaß.
Ja, natürlich ist das Geschmacksache, wie fast alles in der Fotografie 🙂 Grüße Steffi
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genau danke !
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❤️
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Danke Kati, dass du immer so ein tolles, geduldiges Modell bist 🙂
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Gerne 😊, es hat viel Spaß gemacht 😘. Liebe Grüße deine kleine Schwester 😂
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Also, dazu gehört schon eine Portion Mut und jede Menge Selbstbewusstsein, seine *Kauleiste* so zu zeigen. Ich finde das großartig!!! ;o)
Kugelbilder machen echt spaß, wenn nur das Gewicht nicht zusätzlich wäre, zu Kameraausrüstung ….
Flüster, ich habe auch den Sockel für die Kugel, aber jetzt benutze ich eigentlich nur noch einen dünnen Dichtungsring … Perfekt!
Liebe Grüße aus Hamburg,
Britta
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Ja, zusätzlich zu 12kg Fotoausrüstung auch noch ne 1kg- Kugel mitzuschleppen, dazu braucht es schon eine Menge Enthusiasmus.
Den kleinen Dichtungsring finde ich auch klasse, ich lasse ihn nur immer liegen und vergesse ihn.
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