Der Name Eisvogel für diese schöne und außerordentlich bunte Vogelart ist eigentlich widersinnig. Zumindest sollte man ihn nicht so interpretieren, dass dieser Fischjäger eine besondere Affinität zu gefrorenem Wasser hätte. Ganz im Gegenteil: Er braucht eine offene, eisfreie Wasseroberfläche, um auch im Winter per Stoßtauchen an seine Nahrung zu gelangen und nicht zu verhungern.

Echte Kälteperioden sind in unseren Breitengeraden zwar inzwischen eher selten (wovon die Population der Eisvögel in Mitteleuropa insgesamt profitiert), aber hin und wieder gefrieren auch bei uns Gewässer zu. Dann kommen die Kerlchen schnell in Not und verlieren an offenen Wasserstellen zwangsweise die Scheu vor uns Menschen. Mitunter wird es dann sogar recht einfach, den „fliegenden Edelstein“ aus nächster Nähe zu beobachten.

So geschehen am (hier schön des öfteren behandelten) Reinheimer Teich im Rhein-Main-Gebiet im vergangenen Januar. Ich wusste zwar, dass die Vogelart dort vorkommt, aber die allermeisten Beobachtungen sind doch eher flüchtig und aus größerer Entfernung. Umso schöner ist es, wenn man dann mal ohne jegliche Tarnung bis auf wenige Meter herankommt!
7. Januar 2025
Sebastian Schröder-Esch
(www.schroeder-esch.de)
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