Sommer 2022: Wochenlang nur Sonnenschein, immer ein wolkenloser, blauer Himmel und Temperaturen von meist über 30°C. Bilderbuchsommer oder schönes Wetter sind normalerweise die typischen Begriffe für so ein Dauerhoch, und Meteorologe*in zu sein war in letzter Zeit wahrscheinlich ein eher langweiliger Job (ganz im Gegensatz zu dem der Landwirt*in).
Ich weiß nicht, ob es euch auch so geht, aber meine Interpretation von „schönem“ Wetter scheint sich gerade komplett zu wandeln. Wie von Horst im Beitrag zum Monatsfoto August eindrücklich beschrieben, sind die Auswirkungen beängstigend, und diese Hitze und die Trockenheit macht allen Lebewesen schwer zu schaffen. Man sehnt sich förmlich nach dem Duft von Sommerregen und dem Prasseln der Regentropfen, aber auch aus fotografischer Sicht wünscht man sich mal wieder ein etwas spannenderes Wetter. Es sei denn, man bekommt netten Besuch und will einen Ausflug unternehmen….
„Ich möchte die Berge sehen!“
Anfang August kündigte sich Besuch aus dem fernen (und flachen) Estland an. Kerli, die uns während der Estlandreise im Frühjahr an wunderbare Orte führte (s. meinen Bericht dazu), kam nun zu einem Gegenbesuch in den Schwarzwald und hatte ziemlich genaue Vorstellungen davon, was sie gerne sehen würde: Berge!
Nun hat der Schwarzwald natürlich den Feldberg, den Belchen und noch weitere Tausender, aber die imposanteren Berge findet man doch eher in den Alpen. Und so starteten Kerli, Sebastian, ich und Daniel (er war ebenfalls in Estland dabei) zu einem Kurzausflug in die Schweiz, genauer gesagt auf das Niederhorn, von dem aus sich die Berner Alpenkette gut überblicken lässt. Normalerweise….

Schon während der Anfahrt mit der Gondel ahnten wir, dass das mit der Aussicht eher schwierig werden könnte. Eine dicke Nebelsuppe empfing uns, und wir sahen nichts, absolut nichts! Keine Berge, keinen Thunersee, nicht einmal die nächste Weggabelung.

Das war aber kein Nebel, wie man ihn normalerweise vom Herbst her kennt. Die Luft war sehr feucht, es war nicht wirklich kalt und die Sonne schien durch den Nebel hindurch. Ich hatte das Gefühl, die Wassertropfen auf der Haut wirkten wie Brenngläser, und das Licht in der Nebelwand war oft gleißend hell. Ein merkwürdiges, für einen Augusttag eher ungewöhnliches Wetter.

Aber um ehrlich zu sein, gefiel mir dieses Wetter aus fotografischer Sicht tausend Mal besser als strahlend blauer Himmel. Aber der Grund unseres Ausfluges waren ja eigentlich die Berge, und die bekamen wir an diesem Tag leider nicht mehr zu sehen – aber wir hatten trotzdem unseren Spaß!

Glücklicherweise hatten wir eine Übernachtung auf dem Niederhorn gebucht, und so hüpften wir früh morgens um 4:30 Uhr aus den Federn, und was soll ich sagen? Der Wettergott muss wohl ein Este sein (oder ein großes Herz für Landschaftsfotograf*innen besitzen 😉 ) Auf uns warteten ein Sonnenaufgang im Nebel, über die Landschaft wabernde Nebelschwaden und Berge!










Aber natürlich beschränkte sich unser Ausflug nicht nur auf die Suche nach den Bergen. Es gab durchaus noch weitere besondere, meist tierische Erlebnisse, für die sich die Mühe durchaus gelohnt hat, wie ein geschmückter Weihnachtsbaum behangen durchs Gebirge zu laufen 😉 Fortsetzung folgt!

Wow Steffi was für ein toller Artikel. Das frühe Aufstehen hat sich ja am zweiten Tag voll gelohnt. Ich bin begeistert von den Fotos 👍
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Danke Horst!
Ja, es war definitiv die richtige Entscheidung so früh aufzustehen, denn der Nebel kam im Laufe des Vormittags wieder zurück. Es freut mich, dass dir die Bilder gefallen aber es überrascht mich nicht, denn ich weiß, dass du ein Fan von Nebelschwaden bist 🙂
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😉🙂
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Gigantischer Sonnenaufgang ! Krass
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Ja, es war ein Erlebnis aber es war mir manchmal schon eine Spur zu viel. Mega kitschig, aber dann doch auch wieder schön.
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sehr inspirierende fotos-einfach grandios! und die 2 vollnebelbilder haben auch was! toller beitragxdanke!
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Herzlichen Dank für die Komplimente, Walter 🙂
Solche Nebenbilder sind echt tricky, da der Autofokus im Nebel verrückt spielt und nicht scharf stellt. Manuell fokussieren ist auch nicht einfach, da auch dem Auge die scharfe Kontur fehlt. Ein stochern im Nebel in jeder Hinsicht 😉
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Wow, tolle Nebelbilder, richtig mystisch und endlich mal wieder etwas anderes als nur blauer Himmel und endlos Sonne, ist fotografisch gesehen mit der Zeit ja auch langweilig. Habt mich auch inspiriert mit euren Fotos, denn ich bin die nächsten zwei Wochen in den Dolomiten und hoffe auf ähnliche Aus- und Ansichten.
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Danke Bernd, für deine netten Worte!
Dann drücke ich dir die Daumen, dass du ähnliche wabernde Nebelschwaden in den Dolomiten erleben kannst. Wobei ich dir natürlich auch etwas mehr Aussicht gönnen würde 😉
Schönen Urlaub!
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Hallo Bernd,
diese Sichten bekommst du garantiert. Ich war im Verlauf eines Jahres dreimal dort und jedes mal das volle Licht- und Wetterprogramm von Frostmorgen bis Hitzeunwetter und alles dazwischen. Du musst nur immer draußen dabei sein. Viel Spaß Uli
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Hallo Uli, Danke, wir waren auch schon öfters in den Dolomiten und bei jedem Wetter war dann filmtechnisch auch etwas dabei. Dieses Mal steht Latemar und Rotwand auf dem Plan.
Euch Allen viel Spaß
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Wirklich tolle Bilder und sicher auch eine schöner Kurztrip, Miau!
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Danke Steffen und es wäre noch schöner gewesen, wenn Du auch hättest dabei sein können. Wirklich schade! Es hätte dir gefallen; nicht nur die Landschaft auch die Sahneschnitten 😉
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Beim nächsten Mal dann, oder?
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Das sind mega starke Fotos und ein super Bericht noch dazu.
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Super Fotos, vor allem tolle Blautöne aber auch starke Nebelbilder. Da ist Kerli doch sicher voll auf ihre Kosten gekommen bei diesem kompletten Gebirgswetter. Der Bericht gefällt mir sehr.
Gruß, Uli
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