sogesehen – Monatsfoto Juli

„Ein Gesicht, wie es nur eine Mutter (oder ein Vater) lieben kann.“ Selten war dieser etwas gemeine Spruch so zutreffend wie bei der kleinen Blessralle, die ich Mitte Juni an einem Weiher im Hochschwarzwald antraf. Aber die elterliche Liebe (oder sagen wir, etwas weniger vermenschlichend: der elterliche Instinkt) seitens des Altvogels war doch immerhin groß genug, um den ästhetischen Aspekt der Situation auszublenden und diesem stachelig-haarigen Etwas einen mundgerechten Happen Grünzeug zu überreichen.

Vor wenigen Tagen bin ich nochmals an demselben Gewässer gewesen und konnte mich von der fortwährenden Anwesenheit der jungen Blessralle, seiner beiden Eltern und den drei Geschwistern überzeugen – wenn auch deutlich herangewachsen und mit weniger punkigem Look. Ich bin sicher, würde ich mich morgen (am 1. Juli) dort hinbegeben, wären sie noch immer da. Also habe ich alle Berechtigung, die hier gezeigte Aufnahme aufs Podest namens „Monatsfoto“ für den Juli zu heben.

Ich wünsche allen hier Mit-Lesenden viel Gelegenheit in den kommenden vier Wochen, ins Freie zu gehen, nach Draußen, in die Natur, und Zeuge des prallen Lebens dort zu werden. Es ist großartig, wie alles grünt und blüht (dem vielen Regen sei Dank), und wieviel Vitalität man aus nächster Nähe erleben kann. Das ist nicht nur eine Quelle von Energie für einen selber, sondern auch eine willkommene Ablenkung von wenig ersprießlichen Geschehnissen auf anderen Gebieten. Mehr brauche ich wohl nicht zu schreiben, denn wir sind schließlich ein im wesentlichen unpolitischer Blog.

30. Juni 2024
Sebastian Schröder-Esch
(www.schroeder-esch.de)


PS: Es steht noch die Fortsetzung meiner einst großspurig angekündigten Reihe „Süße Tierkinder“ an (Teil 1 ist hier zu finden). Wie wäre es mit kleinen Blessrallen…?


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Veröffentlicht von Sebastian

Geographer, naturalist and photographer (www.schroeder-esch.de). Based in Germany, but always keen to travel and explore

5 Kommentare zu „sogesehen – Monatsfoto Juli

    1. Vielen Dank für Deinen netten Kommentar, liebe Elke, und natürlich für den Link zu Deinem hochinteressanten, ausführlichen Artikel!
      Da steht natürlich ungefähr 100x mehr drin als bei mir, aber es ist ja auch kein Wettbewerb. Vielmehr ergänzen wir uns auf diese Weise ganz hervorragend, würde ich sagen. Und es hat mich nochmal über meine Namensverwendung (und Schreibweise) dieser schönen Vogelart nachdenken lassen. Ich denke, für den Moment bleibe ich wohl bei Blessralle.
      Dass sie auch Muscheln auf dem Speiseplan haben, war mir gar nicht bekannt. Ich sehe sie meist mit pflanzlicher Nahrung oder kleineren Insekten(-larven).
      Herzliche Grüße zurück, Sebastian

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    1. Vielen Dank, Horst! Ich hatte schon vorher geahnt, dass ich nicht das einzige Mitglied im Blessrallenkükenfanclub bin (kurz: BRKFC) und verleihe Dir hiermit die Ehrenmitgliedschaft 🙂

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