Vereinzelte warme und trockene Tage können nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Wetter seit Monaten eher unbeständig ist und sehr oft relativ viel Wasser vom Himmel fällt.
So waren die Wetterprognosen auch eher bescheiden, als sich Anfang Juli eine kleine Gruppe naturinteressierter Fotografinnen und Fotografen zu einem Wochenend-Workshop „Natur und Landschaft an der Oberen Donau im Frühsommer“ mitten im Naturpark Obere Donau traf. Statt Sonnenhut und Sonnencreme waren Regenjacke, Gummistiefel und jede Menge Antibrumm im Gepäck. Blogkollege Sebastian hatte mit Sarah, einer Biologin aus Freiburg, die Veranstaltung organisiert, und trotz des bevorstehenden Schauerwetters freuten wir uns auf ein Wochenende in der Natur.
Das Obere Donautal ist geprägt von schroffen, hohen Felsen und einem engen Flusstal, durch das die noch junge Donau fließt. Schon bei Sonnenschein wirkt diese Landschaft ziemlich rau, aber bei Regen und schlechtem Licht bekommt sie einen ganz anderen, vielleicht noch interessanteren Charakter.


Da die Schönheit bekanntlich auch im Detail liegt, bescherte uns die hohe Luftfeuchtigkeit nicht nur viele Mücken, sondern auch ganz unerwartete, zauberhafte Motive, die oft erst zu Hause am PC in starker Vergrößerung sichtbar wurden.





Die Halbwertszeit meines Insektenwissens liegt bei wenigen Stunden, so dass ich keine Ahnung mehr habe, um welche Libellen es sich genau handelte. Aber allein die zarten, mit Morgentau benetzten Geschöpfe an einem Halm schlafen zu sehen, ist schon großes Kino, und manche der Libellen erinnerten mich an kleine außerirdische Wesen.



Ohne den fachkundigen Blick von Sebastian und Sarah wären wir an den schönsten Motiven vorbei – im schlimmsten Fall sogar darüber gelatscht.
Unglaublich, was für ein Schauspiel sich an einem ganz normalen, kleinen Stück Ufer abspielen kann, und so waren wir begeistert, als vor unseren Augen mehrere Libellen aus ihrer Larvenhaut schlüpften und ihre zarten, zerbrechlichen Flügel in der spärlichen Sonne ausbreiteten, manche sogar auf Sebastians Hand, um sie zu trocknen.




Nach dem ersten Workshop im Oberen Donautal (November 2023), war dies eine tolle Fortsetzung. Danke, Sarah und Sebastian, dass ihr uns mit eurem Wissen immer wieder zum Staunen bringt! Nur euer Draht zum Wettergott könnte etwas besser sein 😉
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Liebe Stefanie,Dankeschön für die tollen Bilder.
Im Jahr 2015 durch die Donau Radweg nach Istanbul radelt.Mich hatten sie jeder art Mücken gestochen.Ich hatte dicken Beine bekommen.
über die Libelle hatte ich auch wissen recherchiert .Nach der Paarung wie die Weibchen den männlichen Libelle gefräste ,um Nachwuchs zu ernähren
Liebe Grüße aus Kirchzarten..
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Hallo Mustafa,
Du bist wirklich mit dem Rad von Deutschland nach Istanbul geradelt? Wow! Das sind ja sicher 2000 km, Hut ab!
Danke für dein Kommentar und ich schicke liebe Grüße über den Notschrei 🙂
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Hi lliebe Steffi. Danke für diesen tollen Artikel. Die Bilder sind echt klasse. Doch das erste unter dem Titelbild mit dem Nebel über dem Wasser hat es mit besonders angetan 😍
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Das habe ich mir schon fast gedacht 😉
Danke Horst!
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Kennst mich halt 😁
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hallo steffi, das sind äußerst interessante fotos….spannend wie sich der blick von „nervige insekten“ zu höchst interessanten lebewesen wandelt die neugier wecken….wenn man plötzlich diese faszinierenden details sieht…zu denen ein mensch mit normalem blick gar kein zugang hat…und eher „drüberlatscht“….
lg, arnd
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Vielen Dank Arnd für deinen Kommentar und ich kann dir da nur zustimmen. Im Moment nerven mich z.B. die Wespen ohne Ende, aber ich bin mir sicher, wenn man auch bei diesen „Biestern“ mal genauer hinschauen würde, könnte man ganz tolle Motive entdecken. Allerdings hat hier die Nähe dann wahrscheinlich auch ihren etwas schmerzhaften Preis 😉
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Hallo Steffi,
tolle Aufnahmen, es lohnt sich manches Mal doch früher aufzustehen und die flinken Libellen noch träge zu erleben. Super Details, gut getroffen.
Gruß Bernd
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Herzlichen Dank Bernd 🙂
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Eine schöne Dokumentation der gemeinsam an der Oberen Donau verbrachten Stunden – vielen Dank dafür, Steffi! Wie Du selber schon vermutet hast, ähneln sich unsere Aufnahmen nicht gerade wenig… Aber das tut der Faszination von Landschaft, Tieren und Lebensräumen keinerlei Abbruch, würde ich sagen!
Gekränkt bin ich natürlich nur über Deine Ignoranz bzgl. der Libellen-Namen: Westliche Keiljungfer, Blaue Federlibelle, Blauflügel-Prachtlibelle, Kleine Zangenlibelle… das sind doch alles sehr schöne und einprägsame Bezeichnungen, oder etwa nicht? 😉
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Dafür, dass ich eine zahlende Kundin bin, bist du mir gegenüber ganz schön frech! 😉
Von wegen Ignoranz! Mein schon eher reifes Gehirn muss einfach Prioritäten setzen: Da kommen erst die Vögel, dann die Heuschrecken und wenn dann noch Kapazität frei ist (was eher unwahrscheinlich ist), dann vielleicht noch Schmetterlinge. Für Libellennamen ist dann definitiv keine Gehirnzelle mehr frei. Sorry, da wirst du auch nächstes Mal wieder ganz von vorne anfangen müssen 😉
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Einfach nur WOW!
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Danke Oliver 🙂
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Danke für deine liebenswerten Detail-Eindrücke! Wie die Libelle einen dann auch zurück anschaut – ich teile deine Begeisterung und dieser Blickwinkel ist für mich auch sehr besonders. Da frage ich mich, wie das wohl seien mag wenn man so noch im Bett vor dem Aufstehen von allen Seiten porträtiert und bejubelt wird 😉
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Na, das fühlt sich doch aber sicher super an! Und allemal besser als gefressen zu werden so früh am Morgen… 😉
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… bei manchen Libellen war das ja noch schlimmer, denn es war ja nicht nur der erste morgendliche Anblick, sondern quasi das erste, was sie überhaupt in ihrem frischen Libellenleben erblickt haben: riesige, mit Makro- und Tele-Nasen gespickte Aliens! Da war wahrscheinlich bei mancher Libelle die Versuchung groß, wieder dahin zurückzuschlüpfen, wo sie hergekommen ist. 😉
Vielen Dank, Sarah, für die netten Worte und für das tolle Wochenende überhaupt!
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