Vom Mond, großen Meerestieren und dem Sturm-Dings-Vogel

Da meine Reise nach Island nun doch schon drei Monate zurückliegt, wird es höchste Zeit, endlich ein paar Eindrücke in einem Beitrag zu teilen.

Wie Ihr dem Titel entnehmen könnt, wird dies kein klassischer Reisebericht mit Routenplan und Fotos der bekannten touristischen Hotspots sein, sondern eher eine Sammlung der Momente, die mir mit einem gewissen zeitlichen Abstand am stärksten in Erinnerung geblieben sind.

Unsere zehntägige Reise Anfang März wurde von Blogkollege Sebastian und unserem gemeinsamen Freund Steffen organisiert. Wir waren eine Gruppe von elf Personen, alle mit Kameras im Fluggepäck, und bis auf wenige Ausnahmen kannten wir uns untereinander bereits. Anfang März muss man in Island mit winterlichen Verhältnissen rechnen. Zu unserem Glück hatten wir jedoch immer freie Straßen, und es lag nur ein Hauch von Schnee über der Landschaft, was aus fotografischer Sicht absolut fantastisch war.

Abends nach Sonnenuntergang war der Mond dann unser ständiger Begleiter.

Bei Nordlichtern ist der helle Mond ja eher störend, da die tanzenden Lichter im hellen Mondschein viel schlechter zu erkennen sind. Ehrlich gesagt, hatte ich überhaupt nicht damit gerechnet, dass wir so viel Dusel haben und Polarlichter sehen würden. Doch bereits am zweiten Tag unserer Reise färbte sich der Himmel bunt, und wir standen stundenlang in der kalten Nacht und schauten staunend nach oben. 

Wie bei fast jeder Reise in die Natur, bei der Sebastian seine Finger im Spiel hat, wurde auch dieses Mal der heimischen Tierwelt besondere Aufmerksamkeit geschenkt. So ist es nicht verwunderlich, dass auch die tierischen Begegnungen meine Erinnerung an diese Reise prägen.

Ich beginne gleich mit einem Giganten: dem Buckelwal. Ich selbst habe noch nie Wale in Freiheit gesehen. Obwohl ich nicht hundertprozentig schiffstauglich bin, wollte ich mir diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. In wasserdichten Overalls dick eingepackt ging es mit dem Schiff hinaus aufs Meer. Es dauerte nicht lange, da meldete die Kapitänin des Schiffes: „Buckelwal auf halb zwei!” Alle stürmten auf die rechte Seite des Bootes. Bis ich jedoch die Kamera griffbereit hatte, war der Wal schon längst wieder abgetaucht.

Auch hier hatten wir das Glück auf unserer Seite, denn die Buckelwale und ein halbes Dutzend Orcas zeigten sich uns immer wieder. Was für ein cooles Erlebnis! 

Aber die Wale waren nicht die einzigen großen Wassertiere, die mich auf beste Art unterhalten haben. 

Robben sind zwar wesentlich gemächlicher unterwegs als die springenden Buckelwale, aber nicht weniger interessant zu beobachten. Als Fotografin finde ich es auch mal ganz gemütlich, in der Abendsonne bäuchlings im Sand zu liegen und nur ab und zu den Auslöser zu drücken – Slow Photography sozusagen.

Dann gibt es Momente einer Reise, die deshalb in Erinnerung bleiben, weil sie lustig, etwas schräg oder auch skurril waren – manchmal vielleicht auch alles zusammen. In so eine Kategorie fällt zum Beispiel ein Frage-Antwort-Spiel zwischen mir und Sebastian, was sich über einen Zeitraum von zehn Tagen etwa wie folgt entwickelte:

„Schau mal, der große grau-weiße Vogel! Was ist das für einer?“
Das ist ein Eissturmvogel, ein wirklich schöner Vogel.

„Hier gibt es aber viele Möwen!“
Das sind alles Eissturmvögel. Du erkennst sie an ihrer Röhrennase. Das haben sie mit den Albatrossen gemeinsam.

„Da vorne sitzt wieder ein Sturm-Dings-Vogel“
Das ist eine Eismöwe…

Jedes Mal, wenn ich Bilder betrachte muss ich schmunzeln. Den Eissturmvogel – und damit auch seinen Namen – werde ich sicher so schnell nicht mehr vergessen 😉


Entdecke mehr von sogesehen

Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.

Veröffentlicht von Stefanie

Der Reiz der Fotografie ist für mich nicht nur das Handwerk, viel spannender ist das Kopfwerk.

3 Kommentare zu „Vom Mond, großen Meerestieren und dem Sturm-Dings-Vogel

    1. Vielen lieben Dank! Ja, den Ruf höre ich auch 😉 und es gibt auch noch jede Menge Ecken die ich nicht gesehen habe.

      Like

  1. Liebe Steffi,

    ich habe natürlich nur darauf gelauert, hier einen Beitrag über Island zu lesen – und bin nicht enttäuscht worden! Die Polarlichter sind ein Traum! Die Buckelwale auch… Ich kenne Island bisher nur im Sommer, aber das lohnt sich auch 🙂

    Like

Hinterlasse eine Antwort zu fluegelschlaginfo Antwort abbrechen

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..