Das Ruhrgebiet, kurz der Pott, grenzt an meine Wahlheimat Westfalen. Obwohl ich vom Niederrhein stamme, reichen meine Wurzeln in diese Region und ich fühle mich mit ihr verbunden.
Der Pott ist geprägt durch seine industrielle Geschichte, war Motor des Wiederaufbaus in der Nachkriegszeit und zeichnet sich in den letzten Jahrzehnten durch einen anhaltenden Strukturwandel aus.

Ein gutes Beispiel für den Wandel ist der Landschaftspark Duisburg-Nord. Im Jahre 1901 begann August Thyssen hier ein Stahlwerk zu errichten, bereits 1912 waren alle fünf Hochöfen in Betrieb. Bis zur Stilllegung im Jahr 1985 wurden 37 Millionen Tonnen Roheisen erzeugt. Wegen der vielfältigen Produktpalette wurde das Hüttenwerk in Fachkreisen auch „Apotheke des Ruhrgebiets“ genannt.

Heute erleben durchschnittlich eine Millionen Besucher pro Jahr das stillgelegte Hüttenwerk als lebendiges Industriedenkmal. Ich besuchte den Landschaftspark unter der Woche. Dadurch, und bedingt durch die Corona-Pandemie, war es angenehm leer.

Mit seinen Hochöfen, den Bunkeranlagen, Schrägaufzügen und Gießhallen vermittelt der Landschaftspark auf einer Fläche von 180 Hektar das traditionelle Bild einer Hochofenanlage der Jahrhundertwende.
Nicht nur für Interessierte der Industrie- und Kulturgeschichte ist der Landschaftspark einen Besuch wert. Fotografen können sich hier so richtig „austoben“. Ich schlenderte „corona-konform“ durch die Industrieanlagen und entdeckte immer wieder neue Perspektiven, Formen und Farben.

Fast ein Jahrhundert lang wurde hier „malocht“, wie man im Ruhrgebiet sagt. Sehr wahrscheinlich konnte sich seinerzeit niemand vorstellen, dass heute Touristen und Fotografen durch die Anlage spazieren und Details wie Leitungen, Rohre und Armaturen ablichten.
Ein beliebtes Fotomotiv ist die Kühlhalle mit ihren vier Ventilatoren. Wenn der Wind stark genug weht, drehen sich diese und man kann die Bewegung mit einer längeren Belichtungszeit festhalten.
Das Abendlicht ließ die Anlage in warmen Farben erstrahlen. So auch den Ausleger über den Klärbecken, der als „Krokodil“ bezeichnet wird. Ob das zu Zeiten der Produktion bereits so war oder der Phantasie der Fotografen geschuldet ist, kann ich nicht sagen. 😉

Das Highlight erleben Besucher abends nach Einbruch der Dunkelheit. Dann taucht die Lichtinstallation des britischen Künstlers Jonathan Park das Hüttenwerk in ein faszinierendes Meer aus Licht und Farbe.


Der Abend verging wie im Fluge. Leider war wegen der Corona-Pandemie die Aussichtsplattform auf dem Hochofen 5 gesperrt. Zudem waren wegen Instandhaltungsmaßnahmen die Flügel des Windrades demontiert und der linke Schornstein in ein Baugerüst gehüllt. Das sind alles Gründe, dem Landschaftspark schon bald einen weiteren Besuch abzustatten. Übrigens, der Eintritt in den Park ist kostenfrei.

Weitere Informationen unter: http://www.landschaftspark.de
genialer Beitrag und war selbst schon vor Ort !
https://mannisfotobude.wordpress.com/2020/08/16/duisburg-industriepark/
Die Nachtaufnahme sind Top !!!
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Ja, das macht wirklich Spaß im Landschaftspark. Du warst ja auf der Aussichtsplattform des Hochofen 5. Die war wegen Corona leider gesperrt. Von oben ist das sicher auch sehr spannend. Muss ich nochmal hin!
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ja stimmt ich war dort oben aber da war Corona noch kein Thema !!!
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Hallo Michael,
du hast tolle Fotos gemacht! Da bekommt man große Lust ‚mal wieder den „Pott“ zu besuchen!
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Hallo Moni, lieben Dank! Freut mich, dass dir die Fotos gefallen. Bald geht es bestimmt auch wieder nach Ruhrort. 😉
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