Heute war ein sehr grauer Tag. Eigentlich gar nicht schön. Jedenfalls hatte ich es mir morgens anders ausgemalt, als ich beschloss, einen Ausflug ins Rheintal und an die französische Grenze zu machen.

Geht so, oder?
Einziger Lichtblick: Ich war mal wieder im Ausland, zu Fuß ungefähr 30 Meter nach Frankreich rein.


Nun ja.
Eigentlich hatte ich ja darauf gehofft, Wasservögel fotografieren zu können. Ich bin nämlich nicht so oft am Rhein oder auch irgendeinem anderen großen Gewässer, da ist das immer etwas Besonderes für mich. Und an Stellen, wo viele Ausflügler hinkommen, haben sich die Vögel ja oftmals an Menschen gewöhnt und sind weniger scheu. Gut fürs Foto!




Aber ich muss sagen, unglaublich viel war dort nicht los. Eher im Gegenteil. Das Highlight war ein Haubentaucher, der den Mund, pardon: den Schnabel, wohl etwas zu voll genommen hat…

Weil mir dann doch etwas langweilig wurde und zudem kalt, bin ich spontan ein paar Hundert Meter über den Rheinstau bzw. das dazugehörige Wehr gelaufen. Wie das am Oberrhein so ist, darf allein Frankreich den Rhein zur Stromgewinnung nutzen. Ich bin halt mal einfach so drauflos spaziert, ohne mir groß etwas dabei zu denken.

Und irgendwann ist mir schließlich gedämmert: Das wahre Spektakel hier sind gar nicht die Vögel auf dem Wasser, sondern das Kraftwerk am Rheinstau.
Die Technik, nicht die Natur!





Die Geräuschkulisse dieses Ortes muss man sich bei den Aufnahmen jetzt einfach dazudenken. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass der Lärm des rauschenden, ja tosenden Wassers einfach ohrenbetäubend war. Wunderbar! Und ein verrückter Kontrast zum wolkenverhangenen, völlig gedämpften Himmel und der windstillen, trüben Luft.



Ich hoffe, dass die Fotos etwas von dem rohen, morbiden Charme der ganzen Anlage vermitteln. Sie hat seit ihrem Bau im Jahr 1962 im wahrsten Sinne Patina angesetzt und sieht doch zugleich zeitlos und irgendwie auch elegant aus.

Für mich eine unerwartete Wendung in meinem schon missglückt geglaubten Samstagsausflug und eine unverhoffte Attraktion an diesem überaus trüben Tag. Technik trifft Natur. Das hat Lust gemacht auf mehr!
Architektur und Technik, da hüpft mein Maschinenbauerherz. Sehr schön Sebastian! Dieses leicht gelbliche Licht verstärkt die Blau- und Grüntöne wunderbar. Das diffuse Licht ist völlig schattenlos und reduziert auf manchen Bildern die räumliche Wirkung, welche dann durch die Wasserspiegelungen wieder verstärkt wird. Irritierend und spannend zugleich, Klasse! (Ich hoffe, irgendjemand da draußen kann meinen Gedanken folgen 😉 )
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