Ein trüber, naßkalter Samstagnachmittag zwischen Winter und Frühling. Ohne konkrete Vorstellung, was wir zusammen unternehmen wollen, kommen meine Kamera und ich am Notschrei an.
Und da oben ist nichts los. Gar nichts. Kein Wind, keine Sicht, kein Sonnenschein, kein Schnee, keine Menschen, keine Tiere, einfach gar nichts. Nicht mal der Regen hat genug Elan, sich für irgendwas zu entscheiden und tröpfelt lustlos mal mehr, mal weniger stark vor sich hin.

Nach einer ziemlich anstrengenden Woche bin auch ich nicht viel besser motiviert. Einzig meine Kamera ist ausgeschlafen und schaut mich aufmunternd und tatendurstig an.
So ziehen wir zwei zusammen einfach mal los.

Nach ein paar Schritten liegt die Straße hinter und wir kommen ins idyllische Langenbachtal, das wir heute fast komplett für uns haben. Mein Blick bleibt an ein paar Weidenkätzchen hängen, die wunderschön mit Regentropfen dekoriert sind.

Meine Kamera freut sich auch und so haben wir zusammen viel Spaß an dieser kleinen, feinen Installation. Ab da kommen wir nur noch langsam voran, denn überall finden wir hübsche Wassertropfen, äußerst dekorativ an Zweigen, Knospen und Blättern drapiert. Unmissverständlich macht mir meine Kamera klar, daß es ausgeschlossen ist, da achtlos dran vorbeizulaufen:






Manchmal findet eben nicht der Fotograf das Thema, sondern das Thema findet den Fotografen.
Fast habe ich den Eindruck, daß auch unser Thema sich freut, daß endlich ein Typ mit Kamera vorbeikommt, der Freude an all den sorgsam polierten Tropfen hat, die es überall aufgehängt hat. Und so führt es mich sanft durchs Tal und den angrenzenden Wald, immer ein paar Schritte voraus und schmückt alles mit glitzernden Tropfen.

Im Wald Regen
Regen im Wald
Wald im Regen
Im Regen Wald
Ein toller Bericht und, wie ich finde, tolle Fotos. Man muss nicht immer strahlenden Sonnenschein haben um gute Bilder hinzukriegen 👍👍👍
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