Moin aus Nordfriesland

Am ersten Wochenende im Februar stand für unser sogesehen-Team ein Highlight im noch jungen Jahr 2022 auf dem Programm. Wir folgten der Einladung unserer nordischen Freunde Michael, Steffen und Peter in ihre wunderschöne Heimat, um dort der gemeinsamen Leidenschaft nachzugehen, dem Fotografieren. Ergänzt wurde die Schwarzwald-Fraktion durch Markus, der unser gemeinsames Hobby mit gleichem Enthusiasmus teilt.   

Nachdem die erste Herausforderung der Anreise gemeistert war, stand schon die nächste auf der Matte: Schietwetter hatte sich angekündigt. Getreu dem Motto: „Im Norden regnet es nicht, das ist nur feuchte Luft“, ließen wir uns nicht davon abhalten, die fotografischen Herausforderungen bei Regen und „n büschn Wind“ anzunehmen. Und dabei durften wir nebenbei gemeinsam ein paar tolle Tage in Husum und Umgebung verbringen. Soviel vorab:

  • Westerhever Leuchtturm mal ohne Sonne
  • Waldohreulen an der See
  • Zwerg- oder doch Singschwäne
  • Morgensonne im Beltringharder Koog
  • Land unter auf Hallig Nordstrandischmoor
  • Husumer Hafen zur Blauen Stunde

1. Tag:

Wir starteten nach dem Frühstück zum Westerhever Leuchtturm. Das Wetter war wie angekündigt regnerisch, und weder die Sonne noch eine gewisse Struktur am Himmel waren zu sehen. Nachdem wir uns am Leuchtturm ausgelassen hatten, besuchten wir nach einer kurzen Stärkung das Örtchen Tönning. Hauptattraktion hier: Waldohreulen! Auch wenn der Norden sich eher nicht durch großzügige Waldgebiete auszeichnet, haben es sich rund zwei Dutzend Waldohreulen hier gemütlich gemacht. Abgerundet wurde der Tag durch den Tipp eines ortskundigen Naturfotografen, der uns auf Zwerg- und Singschwäne in der Nähe aufmerksam machte.

2. Tag:

Am zweiten Tag begrüßte uns tatsächlich die Sonne und legte das Naturschutzgebiet Beltringharder Koog in ein herrliches warmes Morgenlicht. Alleine waren wir dort allerdings nicht – fünftausend Gänse (überwiegend Nonnengänse) hatten dasselbe Ausflugsziel, was ein rechtes Spektakel war. Im Anschluss stand das Top-Highlight der Tour auf dem Programm: der Besuch auf Hallig Nordstrandischmoor. Wir wurden mit einer Lore, begleitet von einer Ladung Kartons aus einem schwedischen Möbelhaus, vom Festland übergesetzt und hatten während der Fahrt einen faszinierenden Blick auf das vorbeiziehende Wattenmeer. Angekommen auf der Hallig gab es genug Zeit, diese halb zu umrunden. In der Nacht zuvor war „Land unter“ gewesen, weshalb das Wasser noch nicht wieder komplett abgeflossen war. Den Abschluss bildete eine Fotosession zur Blauen Stunde am Binnen- und Außenhafen von Husum.


Aber seht doch selbst, was wir daraus gemacht haben.

Horst Maier:

Während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich in der warmen gemütlichen Stube und höre das Feuer im Kachelofen prasseln. Das war in Norddeutschland natürlich nicht so. Dort hat uns der Wind an der See unsere Gesichter gerötet und uns „Landratten“ mit seinem stetigen Rauschen die Frisur neu geordnet. Dennoch ein tolles Erlebnis.

Mir wird von diesem Wochenende sehr viel Schönes in Erinnerung bleiben. Die Landschaft mit ihrer Weite, die einem den Atem nimmt. Die Menschen mit ihrer Herzlichkeit und dem trockenen Humor, und dann natürlich die Tierwelt mit ihren tausenden Vögeln. Es ist wirklich sehr beeindruckend, wenn ein Schwarm dieser Vögel zu Hunderten über einen hinwegfliegt – ein so erhabenes Erlebnis, das einem die Tränen in die Augen treibt vor Staunen. Man kommt sich sehr klein vor in diesem Moment, dennoch fühlt man sich als Teil des Ganzen und ist einfach nur glücklich, am Geschehen der Natur teilhaben zu können.

Ein weiteres Highlight war für mich der Besuch der Hallig Nordstrandischmoor. Mit der Lore über das Watt, um dann mit der Kamera die Hallig zu erkunden, während der Wind einem unter die Kleidung fährt, ist schon sehr genial. Sich vorzustellen, wie die Menschen dort leben, so nah an der See, ringt mir tiefen Respekt ab.

Ich könnte noch weiter schwärmen, vom Eulenbaum oder den Singschwänen oder oder oder, aber dann wäre ich morgen noch nicht fertig.

Mir bleibt nur noch eines, nämlich Danke zu sagen an unsere Jungs aus dem Norden. Michael, Steffen und Peter. Danke für alles, die Organisation, eure Herzlichkeit und das Möglichmachen der einmaligen Erlebnisse und um es mit Arnolds Worten zu sagen:

„I´ll be back“


Michael Höfer:

Ich bin ein Freund der Nordsee und fahre einmal pro Jahr auf meine Lieblingsinsel Borkum. Diesmal durfte ich eine andere sehr schöne Region besuchen und hatte viel Spaß dabei.

Beim Leuchtturm habe ich mich dazu entschieden, die Bilder mit der Colour-Key Technik zu entwickeln. Dabei wird in einem Schwarz-Weiß-Bild ein Bildelement farblich hervorgehoben. Die Sonne oder ein blauer Himmel mit schicker Wolkenstruktur spielen dann gar keine große Rolle mehr. Bei den Waldohreulen bestand die Herausforderung darin, die richtige Perspektive zu finden, damit nicht zu viele Äste in das Bild ragen. Zudem bewegten sich die entspannten Tierchen im Wind stetig auf und ab. Beim letzten Motiv des Tages, den Zwerg- und Singschwänen, war es nicht einfach, diese voneinander zu unterscheiden. Nach einem kurzen Studium im Internet glaube ich aber, dass ich Zwergschwäne vor meiner Linse hatte.

Die Sonne zu Beginn des zweiten Tages im Beltringharder Koog tat nach dem grauen Vortag richtig gut. Sie legte das Naturschutzgebiet in eine warme und friedliche Morgenstimmung und ich genoss die Stille. Nach einem kurzen Schauer zeichneten sich auf dem Weg zur Hallig schöne Wolken und Strukturen am Himmel ab, die sich im Wattenmeer spiegelten. Der Besuch auf der Hallig war meine erste Live-Erfahrung dieser Art, kannte ich sie vorher doch nur aus dem Erdkundeunterricht in der Schule. Abgerundet wurde der Tag mit der Fotorunde zur Blauen Stunde am Husumer Hafen. Hier konnte ich meine neuen ND-Filter testen.

Für mich war es eine rundum gelungene Reise, und ich freue mich schon auf meinen nächsten Besuch in Nordfriesland. Moin!


Michael Hoff:

Es freut uns sehr, dass wir unseren Fotofreunden aus dem Süden bzw. südlicheren Deutschland unsere Heimat näher bringen konnten. Das Highlight war für uns jedoch dieses Mal der Ausflug nach Nordstrandischmoor, eine Hallig die auch wir nicht alltäglich besuchen.

Kleiner Tipp am Rande: Wer nach einem besonderen Urlaubsziel sucht, kann sich auf der Hallig bei siefert-nordstrandischmoor.de eine Ferienwohnung buchen. 


Sebastian Schröder-Esch:

Himmel, Himmel, Wind, Wasser, Vögel, Weite, Himmel, Land, Sand, Wasser, Weite, Himmel, Wind, Vögel, Himmel, Schafe, Weite, Schilf, Windräder, Vögel, Himmel, Wasser, Elemente…

Nordfriesland ist die Wucht! Daran kann kein Blanker Hans rütteln, und pustet er auch noch so kräftig. Und die Nordfriesen sind großartige Gastgeber!

Deshalb organisieren Michel, Steffen und ich dieses Jahr vom 22. bis 25. September eine Foto-Reise nach Husum und Umgebung. Mehr Infos dazu sind hier zu finden.


Stefanie Röschke:

Unsere Reise ist nun schon ein paar Tage her, und was wird mir davon in Erinnerung bleiben? Eine Zugfahrt einmal längs durch die Republik, die alles andere als normal verlief; ein herzlicher Empfang und eine tolle Organisation durch die Drei aus dem hohen Norden (herzlichen Dank an Michael, Steffen und Peter), und Gänse! Zu Hunderten sah man sie auf den Wiesen, zu Tausenden fliegend am Himmel. Was für ein Schauspiel und was für eine Geräuschkulisse!

Jede Reise verbinde ich auch noch nach Jahren mit einer Erinnerung, unabhängig davon, ob diese in einem Foto dokumentiert wurde oder nicht. Ich bin mir sicher, dass mein inneres Bild von dieser Reise fliegende Entenvögel sein werden.


Zum Abschluss noch ein weiterer Leitsatz: „Sturm ist erst, wenn die Schafe keine Locken mehr haben“.

Wir hatten eine Menge Spaß im hohen Norden und konnten in ausgesprochen netter Runde eine kurze Auszeit vom Alltag genießen. Danke noch einmal für die Einladung, wir kommen gerne wieder!

Sollten die Impressionen Euer Interesse geweckt haben, möchten wir an dieser Stelle gerne auf die Fotospaziergänge von Michael und Steffen unter dem Namen Deich-Foto verweisen.


8 Kommentare zu „Moin aus Nordfriesland

  1. Hallo an alle, eure Bilder sind fantastisch geworden, die Eindrücke, die ihr schildert, erlebe ich genauso. Sie bleiben tief in einem verwurzelt. Danke für die zauberhaften Einblicke in eure Erlebnisse. Liebe Grüße Marion Richter

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  2. Der Norden ist flach, weit, windig, rau. Ungewohnt für einen „Südländer“ wie mich, aber ein überraschend positives und bleibendes Erlebnis. Euro Fotos geben diese Stimmung wunderbar wider und rufen Erinnerungen an meine Reise letzten Sommer wach. Vielen Dank und Kompliment an Euch alle.

    Gefällt 1 Person

    1. Vielen Dank, Wolfgang! Das ist eine schöne Rückmeldung, über die wir uns freuen. Die starken Eindrücke aus Nordfriesland hallen also auch bei Dir noch nach, und jetzt haben wir noch einen zusätzlichen kleinen Impuls gesetzt. So war’s gedacht, so soll es sein!

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  3. Hallo Michael, hallo Reisegruppe,
    ja, ja, der Westerhever Leuchtturm mit seinen zwei pittoresken Nebengebäuden. Überall im Land und auf Kalendern sieht man immer wieder die ähnlichen Bildern davon. Eure Aufnahmen sind aber nicht alltäglich, viel interessanter und in meinen Augen besser.
    Auch die Waldohreule hat es mir angetan. Sehr gut getroffene Fotos. Ich selbst hatte auch einmal die Gelegenheit, eine mitten im Dorf vom Küchenfenster meiner Tante aus auf einer Tanne gegenüber zu fotografieren. Also wenig Möglichkeit der Standort- oder Perspektivenauswahl. So waren meine Fotos viel mehr vom Geäst beeinträchtigt. Deshalb, Kompliment für die tollen Aufnahmen an Michael. Aber auch alle anderen Bilder sind sehr beeindruckend und gefallen mir außerordentlich.
    Ein schöner Reisebericht. Danke an euch alle und viele Grüße aus dem äußersten Südwesten der Republik (Baden/Markgräflerland/Wiesental/Schopfheim//Südschwarzwald).

    Uli

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    1. Hallo Uli, vielen Dank für Deinen Kommentar. Es freut mich sehr, dass Dir unser Beitrag und die Bilder gefallen! Ich war zum ersten Mal bei dem Leuchtturm und muss sagen, der ist anscheinend bei jedem Wetter äußerst fotogen. Und Waldohreulen durfte ich zum ersten Mal außerhalb eines Zoos beobachten. Liebe Grüße zurück Richtung Süden! Michael

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