Waren Sie schon mal im Gefängnis? Hoffentlich nicht. Es sei denn, Sie haben den Schlüssel. Im Rahmen eines künstlerischen Erinnerungsprojektes durfte ich das ehemalige Stasi-Gefängnis in Bautzen sehr genau kennen lernen. Eines Tages bekam ich den Schlüssel des Gefängnisses und durfte gemeinsam mit einem Kollegen einen ganzen Abend und Teile der Nacht allein im Gefängnis„– Einzelhaft – Eine fotografische Recherche in Bautzen II“ weiterlesen
Autor-Archive:tomritschel
Trois couleurs
Haben Sie die französische Nationalflagge vor Augen? Die Trikolore?!bleu.blanc. rouge. Auf einer Tour durch den Süden wurde mir plötzlich klar, woher diese Kombination kommt. Es reicht, die Augen zu öffnen. Die Trikolore steht für die drei Leitgedanken der Französischen Revolution: liberté, égalité, fraternité. Die Farben erzählen aber auch vom Meer und der Kunst und dem„Trois couleurs“ weiterlesen
Menschenskind
Alle fotografieren Kinder. Früher wanderten diese Fotos in Alben, um die Höhepunkte im Leben von Kindern zu dokumentieren. Heute verschwinden sie meistens auf Speicherkarten und werden rasch vergessen, weil es ja immer neue gibt. Vielleicht werden diese Speichermedien irgendwann mal wichtige Erbstücke. Als Teil der Straßenfotografie sind Kinder aber sehr anspruchsvoll. Es geht eben nicht„Menschenskind“ weiterlesen
Minimal
Wie viel muss auf einem Foto sein? Manchmal entsteht das Vergnügen beim Betrachten gerade durch die Reduktion. Und mitunter entsteht der Minimalismus auch durch Zufall. Ein Möwenschwanz erzählt dann eine Geschichte, die ein ganzer Möwenschwarm nicht erzählen könnte. Alle Quadrate dieses Beitrags sind Scans vom Kontaktabzug analoger Mittelformataufnahmen. Nimmt man die richtige Perspektive ein, braucht„Minimal“ weiterlesen
Momentum
Alles wahre Leben ist Begegnung. Dieser berühmte Satz von Martin Buber lässt sich für die Streetphotography abwandeln: Jedes wahre Straßenfoto erzählt etwas von einer Begegnung… und lädt die Betrachtenden wiederum zu einer Begegnung ein. Jeder Moment ist einmalig. Mensch, Licht, Konstellation vereinen sich und werden im Auge des Fotografen zum Momentum. Die Betrachtenden ergänzen im„Momentum“ weiterlesen
Jahrmarkt.stille
Jahrmarkt, Rummel, Volksfest – bei diesem Gedanken fängt es an zu klingeln, zu blinken und zu lärmen. Diese Ereignisse stehen für Trubel und sich in einander verwebende Geräusche, eine Kakophonie aus verschiedenen Musiken, Rufen und Lachen und die Klänge der Fahrgeschäfte. „Wer will noch mal, wer hat noch nicht…!“ Wie ist es eigentlich auf Rummelplätzen,„Jahrmarkt.stille“ weiterlesen
Schottische Weit.sichten
Manchmal reicht ein einfaches Foto nicht für eine Landschaft. Erst ein Panorama bringt sie auf den Punkt. Das Auge umarmt die Landschaft im Panorama gleichermaßen. Auf dem Weg nach Schottland öffnete sich am Abend vor uns diese wunderbare stimmungsvolle Landschaft im Lake District. Schottland ist reich an solchen Orten, wo das Auge am liebsten gleichzeitig„Schottische Weit.sichten“ weiterlesen
Straßen.szenen
In Zeiten der DSGVO sind spontane Straßenszenen in der Fotografie kaum noch möglich. Damit verschwindet ein Genre der künstlerischen Fotografie aus der Öffentlichkeit. Die Arbeiten von Henri Cartier-Bresson, Bill Cunningham, Bruce Davidson, Philip-Lorca diCorcia, Robert Doisneau, Elliott Erwitt, Robert Frank, Lee Friedlander und vieler anderer würden es heute nicht mehr in Ausstellungsräume oder Bücher schaffen.„Straßen.szenen“ weiterlesen
Carros eléctricos …
An den Portas do Sol in Lissabon treffen sich tagsüber Einheimische und vor allem viele Touristen. Am frühen Abend trinken erstere dort einen Aperitif und letztere genießen die Aussicht über die Dächer der Altstadt und den Tejo, der an sonnigen Spätnachmittagen glanzvoll die Stadt begrenzt. Wird es aber dunkel und die Cafés und Läden schließen,„Carros eléctricos …“ weiterlesen