Im Garten der Fantasie

Ein Geburtstag steht an und Blumen als Geschenk sind doch immer eine tolle Idee!
Aber es sollten schon besondere Blumen sein und nicht nur ein 0815-Blumenstrauß. Warum nicht gleich einen ganzen Blumengarten?

Die VHS Rheinfelden feiert ihren 60. Geburtstag und 21 Fotografinnen und Fotografen, unter der Regie der Fotodozentin Petra Böttcher, schenken zum Jubiläum einen Garten der Fantasie. 

Wessen Fantasie? Die Fantasie der Fotografierenden, sowie die der Betrachtenden.
Vorgabe: Anders als gedacht, überraschen, keine Blumenkatalog- oder Postkartenbilder!“ 

Juliane Vier aus Freiburg

Das waren unsere Vorgaben, als wir im Januar 2024 im Rahmen mehrerer VHS- Kurse in das Projekt gestartet sind.
Vier Monate lang haben wir in vier parallel laufenden Kursen sämtliche fotografischen Register gezogen, um die oft belächelte „Blümchenfotografie“ auf neue, kreative und überraschende Weise umzusetzen. Je länger die Kurse dauerten, desto verrückter wurden unsere Ideen und die technischen und digitalen Raffinessen immer ausgefeilter. 

Inge Berger aus Holzen

Am Ende wählte dann Petra Böttcher die 60 Fotos für die Ausstellung (und diesen Blogbeitrag) aus und wir Teilnehmenden wissen nicht, ob überhaupt und welche unserer Bilder ab dem 11.06.24 in der Ausstellung hängen werden.

Stefanie Röschke aus Zell i.W.

Wir sind schon sehr gespannt und hoffen, auch eure Neugier geweckt zu haben!

Unser Garten der Fantasie in der VHS Rheinfelden öffnet am 11.06.24 um 19.00 Uhr (Vernissage) und schließt am 26.07.24.

Wir freuen uns auf euren Besuch! 

Titelfoto: Susanne Kirschnek aus Freiburg

sogesehen – Monatsfoto Juni 2024

Klatschmohn

Klatschmohn hört man niemals klatschen,
denn er ist gerüchtefrei,
Klatschmohn muss nicht groß bequatschen,
dass der andre dämlich sei.
 
Klatschmohn hört man niemals klagen
über das, was ihm passiert,
nie im Jammerton sich fragen,
wann das Leben besser wird.
 
Klatschmohn gibt’s, der zwischen Trümmern
karg auf Schutt und Asche wächst,
um sich nur darum zu kümmern,
dass er rote Farbe kleckst.

© Jörn Heller

Vielen Dank, lieber Jörn Heller (aus: Reim und raus, JHV, 2022) für die freundliche Genehmigung, Ihr sehr gekonnt aufs Wesentliche reduzierte Gedicht hier im sogesehen.blog zu veröffentlichen!

Wasser marsch

Ich liebe ja Wasser und Grün. Schön ist es, beides zu haben, und beides findet man im Schwarzwald. Doch was ist, wenn zu beidem noch eine andere Farbe dazukommt? Geht nicht? Doch! Geht, und zwar sehr imposant.

Im Moment bremsen mich meine Bandscheiben massiv aus. Da muss man Tage, an denen die Bremsen etwas gelöst sind, ausnutzen. So haben meine bessere Hälfte und ich beschlossen, an eben so einem Tag unsere Wanderschuhe zu schnüren und den Nordschwarzwald unsicher zu machen. Die Kamera durfte natürlich nicht fehlen.

Einen ganz besonderen Ort haben wir uns dafür ausgesucht – einen Wasserfall, der umrahmt wird von blühendem Rhododendron. Jetzt im Frühjahr zeigt sich dort ein Farbenspiel, das seinesgleichen sucht.

Von uns aus eine Stunde mit dem Auto, liegt der Wasserfall in einem kleinen Tal des Grobbaches bei Geroldsau. Schon zu Anfang des Weges empfängt einen eine Farbenpracht, die einen von den Socken haut. Überall in dem kleinen Tal blüht der Rhododendron. Wir waren begeistert. Früh morgens begegnet man dort so gut wie niemandem, sodass man ungestört genießen kann. Aber seht doch einfach selbst.

Wäre ich mir nicht sicher gewesen, dass wir im Schwarzwald sind, man hätte meinen können, wir wären irgendwo an einem zauberhaften Ort außerhalb von Deutschland. Fast wie im Regenwald. Wir waren begeistert. Ein echter Lieblingsort. Ich war dort sicher nicht zum letzten Mal.

Zum Glück habe ich folgende Warnung erst am Schluss gesehen, sonst hätte ich wahrscheinlich noch umgedreht. 🙂

Nun zuhause und schreibenderweise auf dem Sofa bin ich froh, nicht umgedreht zu haben, denn das hätte ich zutiefst bereut. 🙂

Habt alle einen schönen Tag und lasst es euch gut gehen. Bis demnächst mal wieder.

Verirrte Eisheilige?

Mit dem heutigen Gedenktag der heiligen Sophia enden die Eisheiligen, die uns gewöhnlich in der Zeit zwischen dem 11. und dem 15. Mai nochmal ein paar Nachtfröste bescheren. Doch heute ist es fast schon sommerlich warm.

Vielleicht waren sie ja auf Besuch beim heiligen Cajus und seinen Glaubensschwestern und -brüdern: Am 22. April, dem Gedenktag des heiligen Cajus durfte ich bei einer Wanderung am Nonnenmattweiher die beeindruckenden Ergebnisse ihrer Zusammenkunft bestaunen:

Die Frühlingsboten hatten schon ganze Arbeit geleistet und überall kamen zarte Blätter und erste Blüten heraus. Und dann kam nochmal eine richtige Portion Schnee, die den Lebensmut des zarten Grüns auf eine ziemlich harte Probe gestellt hat.

Die Badesaison war noch nicht eröffnet, und auch die kleine Maus hat sich den Tag vielleicht ein bißchen anders vorgestellt.

Mein Vorteil war: Ich war fast alleine an diesem wunderbaren Ort. So hatte ich viel Ruhe, um zu schauen und mich in die verschiedenen Blickwinkel zu vertiefen.
Und ich kann nicht am Wasser sein, ohne die Faszination der Spiegelung zu zelebrieren:

Auch aus anderen Blickwinkeln ist dieser kleine See sehr reizvoll…

Und ein paar Tage später bei St. Peter zeigte sich, daß der Frühling trotz erschwerter Bedingungen den längeren Atem hat …

Europa

Sie wirken wie Relikte aus vergangenen Zeiten: die bunten Wahlplakate für die kommende Europawahl am 9.Juni 2024. Das große Kleben hat begonnen und mit leuchtenden Farben, Porträts der Politprominenz und kurzen, knackigen Slogans wird um unsere Stimme geworben.
Die Wahlen zum Europäischen Parlament fallen in eine schwierige Zeit. Reformstau, Uneinigkeit, Rezession, wachsender Nationalismus und die russische Bedrohung an der EU-Außengrenze – das Bild der EU zeichnet sich düster und die Herausforderungen sind riesig. Leider tritt in diesem ganzen Schlamassel der europäische Gedanke und die Bedeutung der Gemeinschaft in den Hintergrund.

Szenenwechsel:
Dieses Jahr Anfang März in einer Kleinstadt im Osten Polens (Titelbild) : 
Während einer Autofahrt zum Biebrza-Nationalpark bleibt mein Blick an einer Gruppe von Menschen hängen, die sich auf der Gegenfahrbahn auf uns zu bewegt. Zuerst halte ich sie für Wanderer, doch als sie näher kommen, höre ich gleichförmige Schritte auf dem Asphalt, und aus den Wanderern werden Soldaten, die mit ernster Miene dicht an unserem Auto vorbeimarschieren.

Ich bin in der Ära des Kalten Krieges aufgewachsen, einer Zeit, die geprägt war von der Angst vor einem Atomkrieg und der Unsicherheit über die Zukunft. Die Begegnung mit den Soldaten nahe der weißrussischen Grenze hat mir wieder vor Augen geführt, wie wichtig der Zusammenhalt der europäischen Länder für unsere Sicherheit ist. Der Gedanke, dass diese polnischen Soldaten und Soldatinnen im Ernstfall unsere Freiheit und Sicherheit verteidigen müssen und im schlimmsten Fall sogar ihr Leben dafür geben, lässt mich nicht mehr los. Gerade im Hinblick auf die Gräueltaten der Deutschen in Polen während des Zweiten Weltkrieges wird deutlich, welch unglaubliche Entwicklung unser Kontinent in den letzten Jahrzehnten genommen hat.

Jedes Land für sich wird keines der großen globalen Probleme alleine lösen können, auch wenn das manche Parteien vollmundig versprechen. Wir brauchen diesen Zusammenschluss der Länder, denn ein zunehmender Nationalismus wird alles nur noch schlimmer machen.
Die EU als Institution macht es uns oft nicht leicht, sie zu verstehen, und es gelingt ihr nur selten, unsere Herzen zu gewinnen. Auch die Parteien haben ihren Anteil daran, dass viele Menschen unentschlossen sind, wo und ob sie überhaupt am 9. Juni ihr Kreuz machen sollen.

Ich denke, Europa sollte es uns wert sein, zur Wahl zu gehen und den demokratischen Parteien eine Stimme zu geben!

sogesehen – Monatsfoto Mai 2024

Entlang eines kleinen Waldpfades, welchen ich in Gedanken versunken mit der Kamera umhängend durchwanderte, hörte ich es unmittelbar neben mir im Dickicht rascheln.

Die Geräusche und die dazu sichtbar wackelnden Sträucher ließen vermuten, dass es sich hier um ein größeres Tier handeln musste.

War es etwa ein Wildschwein auf Nahrungssuche?

Ganz erschrocken blieb ich stehen, verharrte in dem Moment und mein Herz klopfte wie wild. Innerhalb weniger Sekunden konnte ich dann zwei flauschige Ohren erkennen, und das Reh streckte ganz erschrocken seinen Kopf empor.

Wir standen beide für nur wenige Sekunden wie angewurzelt da und beobachteten uns, bevor sich das Reh mit lautem Schrecken (geben dabei ein „bellen“ von sich, wenn sie eine Gefahr nicht zuordnen können) für den Rückzug entschied.

Jede Rehbegegnung fasziniert mich aufs Neue und ich bin unglaublich dankbar für solch schöne Augenblicke. Sie strahlen für mich eine Feinfühligkeit sowie Sanftheit aus, und gleichzeitig auch so viel Kraft.  

Meine Begegnung mit dieser Schönheit werde ich so schnell nicht vergessen.

Könnt ihr auch von solch schönen Begegnungen berichten?

Spanische Gastfreundschaft

Trujillo, eine spanische Kleinstadt in den Weiten der Extremadura, ungefähr auf halbem Wege zwischen Madrid und Portugal. Unsere Gruppe hat in einem Hotel in der Ortsmitte Quartier bezogen, da hat es neben dicht stehenden Häusern und engen, laut befahrenen Straßen auch einen kleinen Platz.

Recht hübsch liegt er da inmitten der Autos und Gebäude, alle seine vier Kastanienbäume stehen in frühlingshafter Blüte.

Hier wohnt jemand, und zwar nicht im Hotel, außerdem gewiss schon deutlich länger als wir Neuankömmlinge. Wir hören es bereits am ersten Abend. Am nächsten Morgen folgt dann die endgültige Gewissheit.

Eine Eule nennt den winzigen Platz hier in Trujillo ihr Zuhause.

Nein, ich muss es korrekt sagen: zwei Tiere, ein Eulenpaar. Es sind Zwergohreulen (Otus scops), etwa so groß wie Stare und in ganz Südeuropa verbreitet. Sie siedeln gerne in Dörfern und Städten, wo sie nachts auf Insektenjagd gehen. Man hört sie oft, auch wenn viele Menschen den monoton-einsilbigen Ruf vielleicht für den Ton eines technischen Geräts halten. Sie dann auch zu sehen, ist deutlich schwieriger, weil sich die Eulen tagsüber in der Regel sehr gut zu verstecken und unseren Blicken zu entziehen wissen.

Hier der Test: Wer sieht auf den folgenden drei Bildern mindestens eines der beiden Tiere?

Keine Chance, oder? Na gut, gehen wir etwas näher ran.

Jetzt vielleicht? Zumindest das linke Tier?

Jetzt aber doch wohl! Wer das Paar noch immer nicht erkennen kann, möge sich eine (neue) Brille und/oder ein größeres Display besorgen. Aber das ist eigentlich gar nicht mein Thema.

Wer sich für Vögel und allgemein für die Natur interessiert (und das waren ausnahmslos alle Leute in unserer Gruppe), freut sich zunächst mal sehr über die Beobachtung dieser nachtaktiven Eulen. Wir haben richtig Glück, und die geringe Größe des Platzes erleichtert die Suche deutlich. Es sind einfach tolle Tiere, wie sie da mehr oder weniger regungslos im dichten Kastanienlaub hocken und würdevoll auf uns Menschen herunterblinzeln.

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Bei mir kommt bald noch eine zweite Empfindung hinzu, und sie wird mit jedem Tag in Trujillo und jeder ruferfüllten Nacht stärker: Diese Tiere sind hier zuhause. Es ist ihr Platz. Wir sind lediglich zu Besuch, wir dürfen eine Zeitlang als ihre Nachbarn bei ihnen wohnen. Muss man sich da nicht geehrt fühlen?

Das nenne ich spanische Gastfreundschaft!

27. April 2024
Sebastian Schröder-Esch
(www.schroeder-esch.de)


(Eine Auflistung sämtlicher Blogartikel aus meiner Feder ist hier aufrufbar, alle Artikel zum Thema Vögel aus unserem ganzen Team wiederum hier).

Alles muss klein beginnen …

Neulich war ich seit langem mal wieder mit der Kamera im Wald.

Eigentlich ein völlig unspektakulärer Spaziergang nicht weit von mir zu Hause in einem, trotz der Lage neben dem Autobahnzubringer, schönen und abwechslungsreichen Waldstück. An jenem Tag ist das Grundrauschen der Straße schnell im Hintergrund verschwunden und …

… der Vordergrund meiner Aufmerksamkeit ist erfüllt vom faszinierten Betrachten des überall neu aufbrechenden Lebens.

Hier und da erinnern mich Reste des „alten Lebens“ vom vergangenen Herbst daran, daß wahres Leben ein ewiger Kreislauf ist.
Oder, für die Naturwissenschaftler unter uns: Mal abgesehen von den geringfügigen Veränderungen duch ein paar Sternschnuppen oder Meteoriten-Einschläge (Material-Eintrag) oder ins All geschossene Sonden oder auf dem Mars abgestellte Autos (Material-Austrag) entsteht alles, was auf dieser Welt lebt, immer wieder neu zusammengesetzt aus den seit Urzeiten unverändert auf dieser Erde vorhandenen Atomen.

Ganz anders und viel poetischer hat es Gerhard Schöne
in seinem Lied für kleine und große Kinder ausgedrückt:

„Alles muss klein beginnen
Lass etwas Zeit verrinnen
Es muss nur Kraft gewinnen
Und endlich ist es groß“

sogesehen – Monatsfoto April 2024

„Der Februar 2024 war der neuntwärmste März seit Beginn der Wetteraufzeichnungen“.

Dieser Satz fiel letzte Woche bei einer Wettervorhersage in der ARD von TV-Meteorologe Sven Plöger. 
Im ersten Moment stutzte ich, dann musste ich schmunzeln, bevor mir das Lachen im Halse stecken blieb. Seitdem geht mir der Satz nicht mehr aus dem Kopf.

Das Thema Klimaerwärmung ist uns allen bekannt und an die Statistiken über Hitzerekorde haben wir uns (leider) schon fast gewöhnt. Aber dass sich das schon monatsübergreifend auswirkt, hat mich dann doch schockiert.
Gerade jetzt im Frühling wird mir immer wieder bewusst, wie wunderbar es ist, in Mitteleuropa und damit in einer gemäßigten Klimazone zu leben. Vor allem den Wechsel der vier Jahreszeiten mit all seinen Veränderungen in der Natur, aber auch im Wetter erleben zu können, sind Erfahrungen, die mich prägen und die ich auf keinen Fall missen möchte. 

Eigentlich gehört zu einem Frühling auch ein kalter Winter davor. Aber diese Jahreszeit hat sich hier im Südwesten Deutschlands schon lange heimlich verabschiedet. Von vier Jahreszeiten sind leider nur noch drei übrig geblieben. 
Was das für die Natur bedeutet, beginnen wir erst langsam zu erforschen und zu verstehen. Die Auswirkungen auf uns Menschen, zum Beispiel als letztes Glied in der Nahrungskette, kann noch niemand abschätzen.  

Nichtsdestotrotz ist es nicht wirklich hilfreich, in eine Frühjahrsdepression zu verfallen. Geht hinaus und genießt den Gesang der Vögel und den Anblick der aufblühenden Natur. Hallo April!

Beiläufig

Irgendwie ist es doch wunderlich, welchen Dingen um uns herum wir Aufmerksamkeit schenken und welche wir mit Missachtung strafen. An welche Orte wir hochmobile Wesen uns begeben (insbesondere in unserer Freizeit) und welche wir meiden – ob bewusst oder unbewusst. Mal ganz abgesehen von der Frage, was uns im Allgemeinen als schön, interessant und „sehenswert“ gilt, und was nicht. Die Feststellung, dass die Schönheit im Auge des Betrachters liegt, ist natürlich eine Binsenweisheit. Ihrem Wahrheitsgehalt tut das jedoch keinerlei Abbruch.

Was veranlasst mich wohl zu diesen tiefgründigen Betrachtungen? Die Antwort ist einfach: Es ist meine Arbeit, mein Beruf.

Nicht, dass hier irgendwelche Missverständnisse aufkommen: Ich bin weder Landwirt noch Förster. Aber ich zähle Vögel und andere Tiere, und die leben nun mal in Wald und Feld (und noch weiteren Orten). Und somit verschlägt es mich nicht selten an Orte, die die meisten Menschen (mich selber inbegriffen) eher nicht freiwillig aufsuchen – Hundebesitzer vielleicht mal ausgenommen. An anderer Stelle habe ich bereits darüber berichtet und verschiedene Überlegungen angestellt (hier, hier und auch ein wenig hier).

Diese Woche war es mal wieder so weit.

Keiner dieser Landschaftsanblicke wird je von der UNESCO zum Welterbe der Menschheit deklariert werden, auch auf Instagram wird man sie vergeblich suchen. Sie sind einfach völlig unspektakulär und normal, nach landläufigen Maßstäben sogar langweilig.

Und doch…

Ich finde sie schön, diese beiläufigen Orte. Sie sind Bestandteil unserer Welt, wir formen sie und sie formen uns. Und sie haben – wenn man sich einmal auf sie einlässt – ihren ganz eigenen, unbestreitbaren Reiz. Insbesondere natürlich am frühen Morgen und in der Abenddämmerung, wenn außer mir (mit Fernglas und Tablet behängt) kaum eine Menschenseele unterwegs ist.

Zum Abschluss der Arbeitswoche hatte ich den Auftrag, eine ehemalige Tongrube auf die dort vorkommenden Vögel zu kontrollieren. Ein bemerkenswerter und ungemein interessanter Ort!

Hier kommt ein weiteres Privileg meiner Arbeit zum Tragen: Ich darf Gebiete betreten, die sonst nicht zugänglich sind. Es gibt keine ausgetretenen Pfade (von Wildwechseln einmal abgesehen), keinen Besucherandrang. Dafür jede Menge wilde Ecken, die sich selber überlassen werden, die nicht inszeniert sind, sondern einfach so vor sich hin existieren. Und ich bekomme einfach so, en passant, erstaunliche Anblicke geboten.

Ich bin gespannt, wo es mich noch hinverschlagen wird. Und die Chancen stehen nicht schlecht, dass ich davon auch in Zukunft berichten werde.

Ganz beiläufig eben.

24. März 2024
Sebastian Schröder-Esch
(www.schroeder-esch.de)